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Topic       : Zebrafinken
Author      : Zorro
Version     : zebra.hyp 2.50  (03.12.1994)
Subject     : Sachtexte/Biologie/Tiere/Vögel
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Überlegungen zuvor

Zebrafinken zu vermehren ist nicht allzu schwierig. Läßt man die Tiere ge-
währen, so werden sie schon bald eifrig mit Ihrem Brutgeschäft beginnen.
Sie sollten eine Vermehrung Ihrer Zebrafinken aber nur dann anstreben,
wenn Sie die entsprechenden Voraussetzungen für eine erfolgreiche Brut und
einen gesunden Nachwuchs schaffen können.
Dazu benötigen Sie:

- Mehr Zeit als sonst. Zunächst ist für die Kleinen täglich Auf-
  zuchtfutter zuzubereiten und später erheblich mehr Schmutz zu
  beseitigen.

- Einen ruhigen, hellen und warmen Standort. Ruhe ist fürs Brüten
  besonders wichtig, denn selbst Zebrafinken wollen dann nicht
  ständig gestört werden. Eine Brut ist nur erfolgversprechend,
  wenn es wärmer als 15 Grad und länger als 12 Stunden ausreichend
  hell ist.

- Einen ausreichend großen Flugkäfig. Für Ihre Balz brauchen HahnMännlicher Vogel.
Symbolisch: 1,0

  und Henne Platz, sonst findet eine Paarung vielleicht überhaupt
  nicht statt. Und nach einer erfolgreichen Brut haben Sie nicht
  nur zwei Elterntiere, sondern außerdem vielleicht fünf Junge im
  Käfig, die dort ihre ersten Flugstunden absolvieren wollen.

- Einen zweiten Käfig. Dort sind die Jungen in Sicherheit, wenn
  ihre Eltern sie ständig jagen.

- Ein gutes Zuchtpaar. Kaufen Sie nur große und kräftige Tiere
  mit gutem Körperbau für die Zucht. Zu kleine Vögel mit Typfeh-
  lern würden ihre schlechten Anlagen weitervererben.

- Gute Haltungsbedingungen, damit die Tiere kerngesund und in
  hervorragender Verfassung sind. Für gesunden, kräftigen Nachwuchs
  ist vor allem der Gesundheitszustand der HenneWeiblicher Vogel.
Symbolisch: 0,1
 ausschlaggebend, sie
  muß den Embryos ja alle Nährstoffe mitgeben, die sie für ihr Wachs-
  tum im Ei brauchen.

- Jemanden, der Ihnen die ausgefärbten Jungvögel schließlich ab-
  nimmt, denn Sie werden nur die wenigsten behalten können. Viele
  Zoofachhandlungen kaufen den Vogelnachwuchs ihrer Kunden.

Die erste Brut ist bei jungen Prachtfinken immer kritisch, weil sie viel-
leicht körperlich noch nicht ganz ausgereift sind oder noch keine Erfah-
rung mit dem Brüten haben. Lassen Sie deshalb nur Zebrafinken brüten, die
mindestens ein halbes Jahr alt sind. Zu junge Weibchen bekommen leicht
Legenot, oder sie wissen mit den Eiern oder Jungen nichts anzufangen; bei
älteren Hennen ist so etwas sehr selten.

Wenn Sie das Alter frisch erworbener Vögel nicht kennen, warten Sie sich-
erheitshalber ein Vierteljahr, bis Sie das ungeduldige Paar endlich brüten
lassen. Das Warten mag Ihnen genauso schwer fallen wie Ihren Vögeln, doch
habe ich mit zu frühen Bruten nur schlechte Erfahrungen gemacht. Meine
Zebrafinkenhenne "Happy" zum Beispiel legte anfangs zwei Eier in ein klei-
nes Schlafnest und warf die frisch geschlüpften Jungen dann hinaus. Später
ist so etwas nicht mehr vorgekommen.

Eine Wartezeit ist auch noch aus weiteren Gründen sinnvoll: das Pärchen
lebt sich in seiner Voliere gut ein und lernt auch seinen Pfleger kennen,
außerdem gelangt es durch gute Ernährung in Höchstform, so daß Sie gesun-
den Nachwuchs erwarten dürfen. In einer großen Voliere ist auch die Grup-
penhaltung möglich.

Zebrafinken sind Schwarmvögel und Koloniebrüter, die keine eigentlichen
Reviere bilden. Sie verteidigen aber ganz entschieden ihre Nester und de-
ren unmittelbare Umgebung. Solch ein Nestbereich entspricht ungefähr der
Größe einer Kleinvoliere, so daß es dort zu heftigen Auseinandersetzungen
zwischen mehreren Paaren kommen muß. Da die Vögel einander nicht auswei-
chen können, werden solche Kämpfe oft erbittert geführt und können sogar
zu Verlusten führen.

Ein Flugkäfig mit den beschriebenen Mindestmaßen reicht also nur für ein
Pärchen aus. Für zwei Paare muß die Voliere mindestens anderthalb Meter
lang sein und sollte einen Trennschieber haben.