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Topic       : Zebrafinken
Author      : Zorro
Version     : zebra.hyp 2.50  (03.12.1994)
Subject     : Sachtexte/Biologie/Tiere/Vögel
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Wie Zebrafinken den Tag verbringen

Nehmen wir einmal an, Sie haben sich vor ein paar Tagen ein oder zwei Pär-
chen Zebrafinken gekauft und wollen nun während Ihres ersten freien Tages
die kleinen Piepmätze näher kennenlernen.

Als erstes werden Sie feststellen, daß Zebrafinken keine Schlafmützen
sind. In dem Moment, in dem das Licht angeht, sind sie hellwach, und be-
grüßen alle gleichzeitig mit einem lauten Konzert den Morgen. Zunächst
hören Sie laute, langgezogene Rufe, dann den typischen Gesang der Männ-
chen. Die Aufregung legt sich aber schnell, und es folgt ein eifriges
Strecken der Flügel und Beine sowie Schnabelwetzen. Danach wird gefrüh-
stückt, ein Schluck getrunken und später am Morgen gebadet.

Wenn Sie den Vögeln ein Schälchen Keimfutter oder Grünfutter in die Volie-
re geben, beugen sie sich nach vorne und gucken erst mit dem einen und dann
mit dem anderen Auge interessiert nach unten. Dieses lustige Kopfdrehen
ist notwendig, weil Zebrafinken die Augen an den Seiten haben. Nach dem
Bad ist eine ausgiebige Gefiederpflege fällig. Die Vögel öffnen die Flü-
gel, um die Federn an deren Innenseiten durch den Schnabel zu ziehen; sie
richten sich auf und pflegen ihr gespreiztes Bauchgefieder; bei aufge-
stelltem Schwanz kommen Bürzel- und Seitengefieder, Unter- und Schwanzfe-
dern an die Reihe. Zwischendurch kratzen sie sich immer wieder am Kopf,
Nacken, Hals und Kehle; das geht so schnell vor sich, daß Sie es zunächst
kaum mitbekommen. An diesen Stellen lassen sie sich auch gerne von ihrem
Partner kraulen; sie hocken sich dazu auf die Stange oder den Boden und
schließen sogar die Augen dabei.

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Ob sich zwei Vögel zu einem Paar zusammengefunden haben, können Sie leicht feststellen. Die beiden sitzen auffällig oft beieinander, zupfen sich (an- fangs noch verlegen) gegenseitig am Gefieder. Nach kurzer Zeit unternehmen sie fast alles gemeinsam und koordinieren selbst viele ihrer Bewegungen und Körperhaltungen. Es ist überhaupt typisch für diese geselligen Tiere, daß sie einander ständig zu gemeinsamer Aktivität anregen. Fängt eines an zu baden, sitzt kurz danach die ganze Schar mit triefend-zottigem Gefieder auf der Stange und schüttelt sich. Beginnt nach längerer Aktivität ein Ze- brafink zu dösen, schlafen bald alle, wobei sie gelegentlich den Kopf auf den Rücken drehen. Solche Ruhepausen unterbrechen das lautstarke Treiben im Laufe des Tages einige Male. Das sind dann die einzigen Minuten, in denen Sie nicht das ständige "det - det" hören, wie einige Fachleute diesen kurzen Stimmfüh- lungslaut der Zebrafinken beschreiben. Für das menschliche Ohr liegt ihre Stärke sicher nicht im Gesang, den manche Menschen als eintönig oder gar aufdringlich empfinden. Die Laute einer kleinen Zebrafinken-Gruppe sind aber immerhin individuell so verschieden, daß man ihre Mitglieder schon bald an der Stimme erkennt. Unterschiede lassen sich auch im Verhalten feststellen. Jeder Vogel hat seine eigene Persönlichkeit. Es dauert nicht lange, bis Sie Ihre Pappenheimer genau kennen. Vorher aber müssen Sie wissen, wie sich Zebrafinken verhalten, welche Laute sie wann von sich geben, wie oft sie essen und was am liebsten, womit sie sich tagsüber beschäftigen. Schauen Sie also Ihren Vögeln genau zu, bis sie sich abends in ihren Nestern zur Ruhe begeben; es ist lehrreich und lohnt sich - auch für Ihre Kinder.