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Topic       : Zebrafinken
Author      : Zorro
Version     : zebra.hyp 2.50  (03.12.1994)
Subject     : Sachtexte/Biologie/Tiere/Vögel
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Der Umgang mit Zebrafinken

Tiere benötigen einen Sicherheitsabstand sowohl gegenüber Artgenossen als
auch gegenüber anderen Arten, vor allem Feinden. Wird dieser Abstand un-
terschritten, werden sie aggressiv oder fliehen.

Beim Zebrafinken hat sich durch seine individuelle Früherfahrung (Gewöh-
nung an den Menschen von Geburt an) diese Fluchtdistanz gegenüber seinem
Pfleger so sehr verringert, daß wir ihn aus nächster Nähe beobachten kön-
nen, ohne ihn beim Fressen, Baden oder Brüten zu stören. Dennoch ist er
deutlich ängstlicher als ein Kanarienvogel und versucht zu flüchten, wenn
direkt neben oder über seinem Käfig hantiert wird. Eine Flucht ist aber in
einem Käfig von nur 40cm Tiefe nicht möglich, so daß Zebrafinken dann oft
wild toben.

Nehmen Sie also auf das Sicherheitsbedürfnis Ihrer Vögel Rücksicht. Nähern
Sie sich anfangs langsam der Voliere; wenn die Tiere etwas  unruhig werden,
haben Sie den Sicherheitsabstand erreicht. Sie merken aber bald, wie er von
Tag zu Tag geringer wird. Vermeiden Sie grundsätzlich hektische Bewegungen,
stürzen Sie nicht unversehens ins Zimmer und falten Sie nicht ausgerechnet
neben der Voliere eine Decke.

Mit einer ausreichend großen Voliere sind Sie sehr im Vorteil; dort in
ihrem eigenen Reich fühlen sich Zebrafinken viel sicherer als irgendwo im
Zimmer und bleiben bei der Fütterung und Reinigung ruhig. Meine eigenen
Vögel haben mir das deutlich gezeigt: früher war es geradezu entnervend,
sie wieder in ihren kleinen Käfig zu bekommen; wenn der Hunger sie endlich
hineintrieb, mußte ich blitzschnell zumachen. Heute ist es schwierig, sie
einmal aus ihrer Voliere herauszubekommen.

Es bleibt einem Vogelfreund gelegentlich nicht erspart, einen Vogel zu
fangen. Das soll möglichst schonend und schnell geschehen. Die Kleinvo-
liere ist kaum der Ort dafür - dort sollen sich die Vögel ja wohl und ge-
borgen fühlen. Gefangen wird also im Zimmer oder in der Zimmervoliere.
Wenn Sie Gefühl dafür haben, greifen Sie den Vogel im Dunkeln mit der
Hand. Sobald er sich gesetzt hat, schalten Sie das Licht aus; Sie sehen
dann immer noch mehr als er. Sonst verwenden Sie einen im Handel erhält-
lichen Kescher mit weichen Bügel. Versuchen Sie bitte nie, damit den flie-
genden Vogel durch schnelles Zuschlagen zu fangen, denn wenn Sie ihn mit
dem Draht treffen, können Sie ihm allzu leicht einen (Flügel-) Knochen
brechen.

Am sichersten bekommen Sie einen Zebrafinken ins Netz, wenn er sitzt oder
unsicher und langsam im Dämmerlicht fliegt.

Fangen Sie Zebrafinken so selten wie möglich. Die Vogelzwerge erleiden
oft einen Schock und liegen dann wie tot in der Hand. Diese Angststarre
konnte sich mein "Matz" bis heute nicht abgewöhnen.