Topic : Zebrafinken Author : Zorro Version : zebra.hyp 2.50 (03.12.1994) Subject : Sachtexte/Biologie/Tiere/Vögel Nodes : 371 Index Size : 9784 HCP-Version : 2 Compiled on : Atari @charset : atarist @lang : @default : @help : Hilfe @options : +g -i -s +x +zz -t4 @width : 75 @hostname : ZEIGSMIR View Ref-File Der Umgang mit Zebrafinken Tiere benötigen einen Sicherheitsabstand sowohl gegenüber Artgenossen als auch gegenüber anderen Arten, vor allem Feinden. Wird dieser Abstand un- terschritten, werden sie aggressiv oder fliehen. Beim Zebrafinken hat sich durch seine individuelle Früherfahrung (Gewöh- nung an den Menschen von Geburt an) diese Fluchtdistanz gegenüber seinem Pfleger so sehr verringert, daß wir ihn aus nächster Nähe beobachten kön- nen, ohne ihn beim Fressen, Baden oder Brüten zu stören. Dennoch ist er deutlich ängstlicher als ein Kanarienvogel und versucht zu flüchten, wenn direkt neben oder über seinem Käfig hantiert wird. Eine Flucht ist aber in einem Käfig von nur 40cm Tiefe nicht möglich, so daß Zebrafinken dann oft wild toben. Nehmen Sie also auf das Sicherheitsbedürfnis Ihrer Vögel Rücksicht. Nähern Sie sich anfangs langsam der Voliere; wenn die Tiere etwas unruhig werden, haben Sie den Sicherheitsabstand erreicht. Sie merken aber bald, wie er von Tag zu Tag geringer wird. Vermeiden Sie grundsätzlich hektische Bewegungen, stürzen Sie nicht unversehens ins Zimmer und falten Sie nicht ausgerechnet neben der Voliere eine Decke. Mit einer ausreichend großen Voliere sind Sie sehr im Vorteil; dort in ihrem eigenen Reich fühlen sich Zebrafinken viel sicherer als irgendwo im Zimmer und bleiben bei der Fütterung und Reinigung ruhig. Meine eigenen Vögel haben mir das deutlich gezeigt: früher war es geradezu entnervend, sie wieder in ihren kleinen Käfig zu bekommen; wenn der Hunger sie endlich hineintrieb, mußte ich blitzschnell zumachen. Heute ist es schwierig, sie einmal aus ihrer Voliere herauszubekommen. Es bleibt einem Vogelfreund gelegentlich nicht erspart, einen Vogel zu fangen. Das soll möglichst schonend und schnell geschehen. Die Kleinvo- liere ist kaum der Ort dafür - dort sollen sich die Vögel ja wohl und ge- borgen fühlen. Gefangen wird also im Zimmer oder in der Zimmervoliere. Wenn Sie Gefühl dafür haben, greifen Sie den Vogel im Dunkeln mit der Hand. Sobald er sich gesetzt hat, schalten Sie das Licht aus; Sie sehen dann immer noch mehr als er. Sonst verwenden Sie einen im Handel erhält- lichen Kescher mit weichen Bügel. Versuchen Sie bitte nie, damit den flie- genden Vogel durch schnelles Zuschlagen zu fangen, denn wenn Sie ihn mit dem Draht treffen, können Sie ihm allzu leicht einen (Flügel-) Knochen brechen. Am sichersten bekommen Sie einen Zebrafinken ins Netz, wenn er sitzt oder unsicher und langsam im Dämmerlicht fliegt. Fangen Sie Zebrafinken so selten wie möglich. Die Vogelzwerge erleiden oft einen Schock und liegen dann wie tot in der Hand. Diese Angststarre konnte sich mein "Matz" bis heute nicht abgewöhnen.