Topic : Zebrafinken Author : Zorro Version : zebra.hyp 2.50 (03.12.1994) Subject : Sachtexte/Biologie/Tiere/Vögel Nodes : 371 Index Size : 9784 HCP-Version : 2 Compiled on : Atari @charset : atarist @lang : @default : @help : Hilfe @options : +g -i -s +x +zz -t4 @width : 75 @hostname : ZEIGSMIR View Ref-File Heimtransport und Eingewöhnung Der Händler wird Ihnen Ihre Zebrafinken in der für Kleinvögel üblichen Pappschachtel übergeben. Stellen Sie diese mit den Luftlöchern nach oben in eine kleine Tasche - so sind die Tiere gegen die Witterung geschützt. Transportieren Sie das Vogelpärchen auf dem schnellsten Weg nach Hause. Dort muß schon wirklich alles bereitstehen. Ihre neuen Hausgenossen müssen sich in ihrer neuen Umgebung ja erst einmal zurechtfinden und würden nach dem Einfangen und Transport nur noch weiter verschreckt, wenn nun noch allerlei Handgriffe erforderlich wären. Wichtig ist, daß die Vögel sofort das gewohnte Futter vorfinden. Streuen Sie deshalb vorher ausnahmsweise ein wenig auf den Boden oder hängen Sie die beliebte Kolbenhirse auf. Nach dem Einsetzen in den Käfig brauchen die Tiere Ruhe. Beobachten Sie sie also zunächst aus der Ferne. Die Neuankömmlinge werden vielleicht zu- nächst noch wild umherflattern, sich aber schließlich beruhigen und fres- sen. Sie müssen ihr neues Heim erst einmal endgültig in Besitz nehmen, bevor sie sich richtig sicher fühlen. Wenn Sie ein Pärchen oder Einzeltier allerdings in eine große, schon be- wohnte Voliere einsetzen wollen, ist vorher eine Quarantänewoche in einem kleineren Käfig ratsam. Dadurch verzögert sich die Eingewöhnung zwar, aber Sie können die Vögel dort besser beobachten und (falls Krankheitsanzeichen auftreten) behandeln. Die anfängliche Aufregung legt sich dann sehr schnell, wenn einem Zebrafinken ein Artgenosse oder gar der (mitgekaufte) vertraute Partner Sicherheit gibt. Schon bald werden die beiden eng zusammensitzen. An ein Tuch über dem Käfig gewöhnen sich Zebrafinken nur schwer. Lassen Sie zumindest während der ersten Nächte eine schwache Beleuchtung brennen; Prachtfinken reagieren schreckhafter als Kanarienvögel und können sich durch panisches Toben in der Dunkelheit schwere Verletzungen zuziehen. Vergewissern Sie sich, daß die Vögel das angebotene Körnerfutter finden und fressen; anderes Futter ist nicht sofort notwendig. Weich- und Grün- futter könnte sogar ihre Magen- und Darmschleimhäute schädigen, wenn diese durch Ortswechsel und Futterumstellung angegriffen sind. Sie brauchen bei Zebrafinken nicht überängstlich zu sein; sie sind erstaunlich wieder- standsfähig und robust. Wenn Sie gesunde Vögel gekauft haben, sie richtig unterbringen und versorgen, werden Sie die Eingewöhnungsphase leicht über- stehen. Dennoch ist in der ersten Zeit eine besonders kritische Kontrolle des Gesundheitszustandes angezeigt, zu der genaues Beobachten und die Überprüfung des Kots gehört. Zur Vorbeugung gegen eine Erkrankung hilft jetzt nur Wärme, frische Luft (keine Zugluft !) und Ruhe; ein geeignetes Vitaminpräparat sollte erst später gegeben werden, Antibiotika vorbeugend nie. Wenn Sie Ihre Zebrafinken nicht durch hastige Bewegungen erschrecken, wer- den sie sich bald an ihren Pfleger und ihre neue Umgebung gewöhnt haben. Jetzt können Sie testen, welche Futtersorten Ihren Lieblingen zusagen, und sie auch im Zimmer fliegen lassen, während Sie den Käfig säubern. Damit sie wieder in ihren Käfig zurückfinden, brauchen Zebrafinken allerdings viel Zeit, sich ihre Umgebung einzuprägen. Denken Sie bitte daran, daß ein Freiflug immer gefährlich ist - auch ein geschlossenes Fenster ist eine Todesfalle, wenn es nicht durch eine Gardine gesichert ist (siehe auch Gefahrenkatalog). Spätestens der Freiflug wird Ihnen zeigen, ob Ihre Ze- brafinken gut fliegen können. Es kommt vor, daß neu erworbene Vögel an- fangs heftig flatternd abtrudeln, weil sie in einem kleinen Käfig aufge- zogen wurden, in dem sie immer nur hüpfen konnten. Bei Jungtieren wird sich die Flugmuskulatur aber in einer Voliere schnell kräftigen. Problematisch ist die Eingewöhnung eines Vogels in eine schon besetzte Vo- liere, weil die Alteingesessenen vielleicht alle über ihn herfallen. Die- ses Verhalten ist keineswegs unnatürlich. Wenn man den Neuling von einem Käfig oder Nebenabteil aus ein paar Tagen engen Ruf- und Sichtkontakt mit seinen Artgenossen gewährt, werden diese den neuen Nachbarn kennenlernen und akzeptieren. Noch besser klappt das, wenn ein Einzelvogel zunächst nur mit dem für ihn vorgesehenen Partner zusammengeführt wird.