Topic : Zebrafinken Author : Zorro Version : zebra.hyp 2.50 (03.12.1994) Subject : Sachtexte/Biologie/Tiere/Vögel Nodes : 371 Index Size : 9784 HCP-Version : 2 Compiled on : Atari @charset : atarist @lang : @default : @help : Hilfe @options : +g -i -s +x +zz -t4 @width : 75 @hostname : ZEIGSMIR View Ref-File Lebensraum und Verbreitung Von allen Prachtfinken ist der Zebrafink in Australien am weitesten ver- breitet; bis auf einige Küstenbereiche besiedelt er den gesamten Kontinent. Viele Umweltfaktoren bestimmen die Verbreitung des Zebrafinken: Temperatur und Regen sowie (innerhalb seines Verbreitungsgebietes) Wasserstellen und Vegetation. Der Zebrafink kann nicht nur sehr hohe Temperaturen aushalten, sondern für einen Prachtfinken auch erstaunlich niedrige; erst unterhalb von 6 Grad Celsius ist es ihm zu kalt. (Zum Brüten braucht er mindestens 12 Grad). Für die Aufzucht seiner Jungen muß er vor allem halbreife Säme- reien finden, das setzt Regenfälle voraus, die die Gräser wachsen lassen. Andererseits kann er sich als Bewohner trockener Landschaften nicht an ho- he Luftfeuchtigkeit und ständige Nässe anpassen. Da der Regen sehr unregelmäßig fällt, sind Zebrafinken mit ihrer Brut nicht an bestimmte Jahreszeiten gebunden, sondern müssen sofort damit be- ginnen, wenn bei ausreichender Wärme die ersten (oder auch letzten) Schau- er einer Regenzeit niedergehen. Sie sind deshalb das ganze Jahr über paa- rungsbereit und haben nicht viel Zeit fürs Brutgeschäft. Durch die Anpassung des Zebrafinken an das Klima der australischen Steppen erklärt sich aber nicht nur seine Verbreitung, sondern auch deren Grenzen. Entlang der kühlen Südküste ist es ihm entweder zu kalt, oder der nötige Regen fällt ausgerechnet im Winter, so daß im warmen Sommer wenig wächst (Adelaide). Im äußersten Nordosten (Kap York-Halbinsel) hingegen ist es zwar sehr warm, aber zu feucht, und es regnet zu viel und lange. Im übrigen Australien sind Zebrafinken in der Nähe von Wasserstellen zu finden, die sie zum Baden und Trinken mehrmals täglich besuchen, obwohl sie im Notfall sogar einige Wochen ohne Wasser auskommen können. Sie be- siedeln nur offene Steppenlandschaften mit vereinzelten Busch- und Baum- gruppen, nicht aber die geschlossenen Wälder Ost-Australiens. In dichter besiedelten Gebieten sind sie zu Kulturfolgern geworden. Ihren Lebensraum konnten sie erweitern, nachdem der Mensch in Trockengebieten künstliche Wasserstellen anlegte und große Waldgebiete abholzte, um Weide- und Acker- land zu gewinnen.