Topic : Zebrafinken
Author : Zorro
Version : zebra.hyp 2.50 (03.12.1994)
Subject : Sachtexte/Biologie/Tiere/Vögel
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View Ref-FileTyp und TypfehlerZebrafinken brauchen nicht nur die richtige Länge, sie müssen auch einen
bulligen Typ darstellen, einen mit breiten Schultern und voller Brust,
wobei Rundungen übergangslos verlaufen müssen.
(a) Viel zu schlanker
Vogel
Zu spitzer
SchnabelZu schlanke Zebrafinken zeigen auch nicht die ganze Flankenzeichnung, sie
halten sie zum großen Teil unter den Flügeln versteckt (siehe Abb. (a)).
Die ideale Rückenlinie verläuft gerade. Dabei ist ein Hohlkreuz nicht so
störend wie ein Buckel, obwohl beides Typfehler sind. Überjährige Vögel
besitzen oft eine schwere, kantige Brust. Gründe dafür sind in dem Fett-
verlust in der Kropfgegend zu suchen. Eine solche Brust beeinflußt den
Typ nachteilig (Abb. (d)).
(b)
Knick im Nacken
Hängender SchwanzEin hängender Schwanz ist ein Übel, das immer noch vorkommt. Das Schlimme
dabei ist, daß er vererbbar erscheint. Solche Zebrafinken sollten besser
von der Zucht ausgeschlossen werden. Der Übergang vom Kopf zum Rücken muß
fließend sein. Manchmal ist ein Knick im Nacken zu beobachten. Verursacht
wird dieser Knick entweder durch das Fehlen einiger Nackenfedern oder
durch zu kurze. Die zu kurzen Nackenfedern vererben und deshalb sind sol-
che Zebrafinken von der Zucht auszuschließen.
(c) Idealbild eines
ZebrafinkenIn Abbildung (c) ist das Idealbild eines Zebrafinken wiedergegeben, der
etwa in einem Winkel von 45 Grad auf der Stange sitzt. Praktisch aber
sitzen die Zebrafinken etwas mehr vornüber, manche liegen fast horizontal.
Neben Typ und Größe spielt auch die Haltung bei der Beurteilung eines Ze-
brafinken eine große Rolle. Die Haltung ist nicht nur eine Sache der Ver-
erbung, sondern Umgebungseinflüsse können auch die Ursache einer schlech-
ten Haltung sein.
Je höher die Zebrafinken sitzen, desto besser ist auch ihre Haltung. Der
Abstand zwischen dem Bauch des Zebrafinken und der Sitzstange soll ca. 1cm
betragen. Sind die Sitzstangen zu dünn, findet der Vogel wenig halt und
geht dabei in die Knie. Sind sie zu dick (Durchmesser größer als 14mm),
dann sitzen die Zebrafinken auch nicht mehr bequem. Der optimale Durchmes-
ser für eine Sitzstange ist 12mm.
Zuletzt noch etwas zum Temperament des Zuchtvogels. Zu nervöse Zebrafinken
müssen von der Zucht ausgeschlossen werden, so grandios auch ihre übrigen
Qualitäten sind. Denn immer bekommen die Jungen etwas von dieser
Nervosität mit.
Zu fetter Vogel
(d)
Zu schwere
Brust
Zu schwerer
UnterleibKopf- und Schnabelform:Der leicht gewölbte Oberschnabel soll übergangslos zum gerundeten Kopf
übergehen. Beim Richten eines Zebrafinken spielt es nicht nur eine Rolle,
ob der Schnabel Risse aufweist oder andere Beschädigungen, sondern auch
die Schnabelform muß beachtet werden.
Ein zu spitzer Schnabel, der meist mit einem zu flachen Kopf Hand in Hand
geht, beeinflußt das Gesamtbild des Zebrafinken relativ stark. Der Typ
verliert an Qualität. Ein guter Schnabel ist pyramidenförmig. Alle vier
Seiten werden durch deckungsgleiche gleichseitige Dreiecke gebildet. Ganz
gleich ob der Schnabel nun von unten, von oben, von links oder von rechts
gesehen wird, immer bildet er ein gleichseitiges Dreieck mit einer Seiten-
länge von etwa 8mm. Doch wie schon vorstehend erwähnt, bildet der Ober-
schnabel einen gerinfügigen Bogen.
Wenn die Schnabelform gut ist, ist auch automatisch die Kopfform in Ord-
nung. Ein guter Schnabelansatz bringt auch eine zufriedenstellende Kopf-
breite mit sich, und obwohl es im ersten Augenblick nichts miteinander zu
tun zu haben scheint, sind dann auch die Rundungen des Kopfes makellos.
Ein guter Schnabel mit einem zu flachen Kopf kommt so gut wie nie vor.
Ein zu großer Schnabel wirkt ungemein störend. Zu allem Übel sind diese
dann auch noch stark gebogen und der Vogel hat zudem meistens noch einen
flachen Kopf. Der Gesamteindruck wird dadurch sehr getrübt. Eigentlich
sollten Zebrafinken mit solch schlechten Schnäbeln von der Zucht ausge-
schlossen werden.
Ein anderes extrem ist der zu kleine Schnabel. Zur Zeit sind solche Schna-
belformen noch nicht an der Tagesordnung, es scheint mir aber nicht ausge-
schlossen, daß sie bald häufiger auftauchen. Zwar müssen wir nicht sofort
befürchten, daß Zebrafinken mit zu kleinem Schnabel die Jungen nicht mehr
so gut füttern können, wie es bei manchen Ziertaubenrassen der Fall ist,
doch müssen solche Schnabelformen durch geeignete Zuchtauslese ausgeschal-
tet werden.
Schnabelüberwüchse des Oberschnabels kommen bei Zebrafinken häufiger vor.
Für die Schau ist das kein Problem, da er in die geforderte Form geschlif-
fen werden kann. Betrachten wir den Schnabel aber von oben, dann ist deut-
lich zu sehen, daß er keine Kegelform mehr hat. Es hat den Anschein, als
wäre er zwischen Daumen und Zeigefinger zusammengedrückt. Deshalb ist es
bei der Auslese wichtig, Kopf und Schnabel auch von oben zu betrachten.
Ein Problem, das in letzter Zeit häufiger auftritt, ist das nicht einwand-
freie Schließen des Schnabels. Bei einem guten Schnabel schließt der Ober-
schnabel auf dem Unterschnabel aufliegend. Ist der Unterschnabel im Ver-
hältnis zum Oberschnabel zu breit, ergeben sich bei den Nestjungen noch
keine Probleme. Bei erwachsenen Vögeln können dann allerdings Schnabelver-
wachsungen entstehen. Wird hier nicht eingegriffen, indem die Verwachsun-
gen regelmäßig geschnitten werden, wird ein solcher Vogel über kurz oder
lang den Hungertod sterben, da er beispielsweise nicht mehr in der Lage
ist, die Hirse richtig zu pellen. Auch solche Vögel, deren Schnäbel dau-
ernd Überwüchse zeigen, sollten von der Zucht ausgeschlossen werden.
Zuletzt noch zu einer nicht-vererbbaren Schnabelmißbildung. Hin und wieder
kommt es vor, daß Nester zu feucht sind und daß sich auf den Schnäbeln der
Jungen Kot festsetzt. Wird der Schnabel nicht regelmäßig gereinigt, dann
beeinflußt dieser Kot den Schnabelwuchs. Ist hierdurch die Qualität des
Schnabels einmal vermindert, so wird sich das später auch noch deutlich
zeigen.
Bei der Beurteilung des Kopfes spielt auch die Lage und Form des Augeseine Rolle. Das Auge soll in der Mitte des Kopfes liegen. Bei einem Zebra-
fink jedoch scheint das Auge etwas nach vorn zu liegen. Das ist aber wegen
des Tränen- und Schnabelstrichs nur eine optische Täuschung. An einem wei-
ßen Zebrafink ist nämlich deutlich zu erkennen, daß das Auge in der Tat in
der Mitte des Kopfes liegt. Auch kann die Länge des Gefieders am Hinter-
kopf den Eindruck bestärken, daß das Auge etwas nach vorn liegt. An einem
kahlen Schädel ist aber wieder die zentrische Lage des Auges zu beweisen.
Die Form des Auges ist rund. Es darf weder zu groß, noch zu klein sein.
Hat der Vogel Schlitzaugen, so erweckt er den Eindruck, nicht gesund zu
sein. Das gilt auch für Vögel mit zu kleinen Augen.
Die Verbesserung von Typ, Größe und Haltung ist in erster Linie eine Frage
der Auslese. Zur Verbesserung des Schnabels kann ein Hauben-Zebrafink ein-
gekreuzt werden. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß Zebrafinken mit
einer Haube besonders gute Schnäbel haben.