•  Back 
  •  Vermehrung und Zucht 
  •  Index 
  •  Tree View 
  •  Cross references 
  •  Hilfe 
  •  Show info about hypertext 
  •  View a new file 
Topic       : Zebrafinken
Author      : Zorro
Version     : zebra.hyp 2.50  (03.12.1994)
Subject     : Sachtexte/Biologie/Tiere/Vögel
Nodes       : 371
Index Size  : 9784
HCP-Version : 2
Compiled on : Atari
@charset    : atarist
@lang       : 
@default    : 
@help       : Hilfe
@options    : +g -i -s +x +zz -t4
@width      : 75
@hostname   : ZEIGSMIR
View Ref-File
Typ und Typfehler

Zebrafinken brauchen nicht nur die richtige Länge, sie müssen auch einen
bulligen Typ darstellen, einen mit breiten Schultern und voller Brust,
wobei Rundungen übergangslos verlaufen müssen.
index=289
(a) Viel zu schlanker Vogel Zu spitzer Schnabel Zu schlanke Zebrafinken zeigen auch nicht die ganze Flankenzeichnung, sie halten sie zum großen Teil unter den Flügeln versteckt (siehe Abb. (a)). Die ideale Rückenlinie verläuft gerade. Dabei ist ein Hohlkreuz nicht so störend wie ein Buckel, obwohl beides Typfehler sind. Überjährige Vögel besitzen oft eine schwere, kantige Brust. Gründe dafür sind in dem Fett- verlust in der Kropfgegend zu suchen. Eine solche Brust beeinflußt den Typ nachteilig (Abb. (d)).
index=288
(b) Knick im Nacken Hängender Schwanz Ein hängender Schwanz ist ein Übel, das immer noch vorkommt. Das Schlimme dabei ist, daß er vererbbar erscheint. Solche Zebrafinken sollten besser von der Zucht ausgeschlossen werden. Der Übergang vom Kopf zum Rücken muß fließend sein. Manchmal ist ein Knick im Nacken zu beobachten. Verursacht wird dieser Knick entweder durch das Fehlen einiger Nackenfedern oder durch zu kurze. Die zu kurzen Nackenfedern vererben und deshalb sind sol- che Zebrafinken von der Zucht auszuschließen.
index=287
(c) Idealbild eines Zebrafinken In Abbildung (c) ist das Idealbild eines Zebrafinken wiedergegeben, der etwa in einem Winkel von 45 Grad auf der Stange sitzt. Praktisch aber sitzen die Zebrafinken etwas mehr vornüber, manche liegen fast horizontal. Neben Typ und Größe spielt auch die Haltung bei der Beurteilung eines Ze- brafinken eine große Rolle. Die Haltung ist nicht nur eine Sache der Ver- erbung, sondern Umgebungseinflüsse können auch die Ursache einer schlech- ten Haltung sein. Je höher die Zebrafinken sitzen, desto besser ist auch ihre Haltung. Der Abstand zwischen dem Bauch des Zebrafinken und der Sitzstange soll ca. 1cm betragen. Sind die Sitzstangen zu dünn, findet der Vogel wenig halt und geht dabei in die Knie. Sind sie zu dick (Durchmesser größer als 14mm), dann sitzen die Zebrafinken auch nicht mehr bequem. Der optimale Durchmes- ser für eine Sitzstange ist 12mm. Zuletzt noch etwas zum Temperament des Zuchtvogels. Zu nervöse Zebrafinken müssen von der Zucht ausgeschlossen werden, so grandios auch ihre übrigen Qualitäten sind. Denn immer bekommen die Jungen etwas von dieser Nervosität mit.
index=286
Zu fetter Vogel (d) Zu schwere Brust Zu schwerer Unterleib Kopf- und Schnabelform: Der leicht gewölbte Oberschnabel soll übergangslos zum gerundeten Kopf übergehen. Beim Richten eines Zebrafinken spielt es nicht nur eine Rolle, ob der Schnabel Risse aufweist oder andere Beschädigungen, sondern auch die Schnabelform muß beachtet werden. Ein zu spitzer Schnabel, der meist mit einem zu flachen Kopf Hand in Hand geht, beeinflußt das Gesamtbild des Zebrafinken relativ stark. Der Typ verliert an Qualität. Ein guter Schnabel ist pyramidenförmig. Alle vier Seiten werden durch deckungsgleiche gleichseitige Dreiecke gebildet. Ganz gleich ob der Schnabel nun von unten, von oben, von links oder von rechts gesehen wird, immer bildet er ein gleichseitiges Dreieck mit einer Seiten- länge von etwa 8mm. Doch wie schon vorstehend erwähnt, bildet der Ober- schnabel einen gerinfügigen Bogen. Wenn die Schnabelform gut ist, ist auch automatisch die Kopfform in Ord- nung. Ein guter Schnabelansatz bringt auch eine zufriedenstellende Kopf- breite mit sich, und obwohl es im ersten Augenblick nichts miteinander zu tun zu haben scheint, sind dann auch die Rundungen des Kopfes makellos. Ein guter Schnabel mit einem zu flachen Kopf kommt so gut wie nie vor. Ein zu großer Schnabel wirkt ungemein störend. Zu allem Übel sind diese dann auch noch stark gebogen und der Vogel hat zudem meistens noch einen flachen Kopf. Der Gesamteindruck wird dadurch sehr getrübt. Eigentlich sollten Zebrafinken mit solch schlechten Schnäbeln von der Zucht ausge- schlossen werden. Ein anderes extrem ist der zu kleine Schnabel. Zur Zeit sind solche Schna- belformen noch nicht an der Tagesordnung, es scheint mir aber nicht ausge- schlossen, daß sie bald häufiger auftauchen. Zwar müssen wir nicht sofort befürchten, daß Zebrafinken mit zu kleinem Schnabel die Jungen nicht mehr so gut füttern können, wie es bei manchen Ziertaubenrassen der Fall ist, doch müssen solche Schnabelformen durch geeignete Zuchtauslese ausgeschal- tet werden. Schnabelüberwüchse des Oberschnabels kommen bei Zebrafinken häufiger vor. Für die Schau ist das kein Problem, da er in die geforderte Form geschlif- fen werden kann. Betrachten wir den Schnabel aber von oben, dann ist deut- lich zu sehen, daß er keine Kegelform mehr hat. Es hat den Anschein, als wäre er zwischen Daumen und Zeigefinger zusammengedrückt. Deshalb ist es bei der Auslese wichtig, Kopf und Schnabel auch von oben zu betrachten. Ein Problem, das in letzter Zeit häufiger auftritt, ist das nicht einwand- freie Schließen des Schnabels. Bei einem guten Schnabel schließt der Ober- schnabel auf dem Unterschnabel aufliegend. Ist der Unterschnabel im Ver- hältnis zum Oberschnabel zu breit, ergeben sich bei den Nestjungen noch keine Probleme. Bei erwachsenen Vögeln können dann allerdings Schnabelver- wachsungen entstehen. Wird hier nicht eingegriffen, indem die Verwachsun- gen regelmäßig geschnitten werden, wird ein solcher Vogel über kurz oder lang den Hungertod sterben, da er beispielsweise nicht mehr in der Lage ist, die Hirse richtig zu pellen. Auch solche Vögel, deren Schnäbel dau- ernd Überwüchse zeigen, sollten von der Zucht ausgeschlossen werden. Zuletzt noch zu einer nicht-vererbbaren Schnabelmißbildung. Hin und wieder kommt es vor, daß Nester zu feucht sind und daß sich auf den Schnäbeln der Jungen Kot festsetzt. Wird der Schnabel nicht regelmäßig gereinigt, dann beeinflußt dieser Kot den Schnabelwuchs. Ist hierdurch die Qualität des Schnabels einmal vermindert, so wird sich das später auch noch deutlich zeigen. Bei der Beurteilung des Kopfes spielt auch die Lage und Form des Auges eine Rolle. Das Auge soll in der Mitte des Kopfes liegen. Bei einem Zebra- fink jedoch scheint das Auge etwas nach vorn zu liegen. Das ist aber wegen des Tränen- und Schnabelstrichs nur eine optische Täuschung. An einem wei- ßen Zebrafink ist nämlich deutlich zu erkennen, daß das Auge in der Tat in der Mitte des Kopfes liegt. Auch kann die Länge des Gefieders am Hinter- kopf den Eindruck bestärken, daß das Auge etwas nach vorn liegt. An einem kahlen Schädel ist aber wieder die zentrische Lage des Auges zu beweisen. Die Form des Auges ist rund. Es darf weder zu groß, noch zu klein sein. Hat der Vogel Schlitzaugen, so erweckt er den Eindruck, nicht gesund zu sein. Das gilt auch für Vögel mit zu kleinen Augen. Die Verbesserung von Typ, Größe und Haltung ist in erster Linie eine Frage der Auslese. Zur Verbesserung des Schnabels kann ein Hauben-Zebrafink ein- gekreuzt werden. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß Zebrafinken mit einer Haube besonders gute Schnäbel haben.