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Topic       : TOS - das Betriebssystem
Author      : 
Version     : tos.hyp (5. März 2013)
Subject     : Programmieren/Atari
Nodes       : 3001
Index Size  : 93602
HCP-Version : 5
Compiled on : Atari
@charset    : atarist
@lang       : 
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@help       : 
@options    : +g -i -s +x +zz -t4
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View Ref-File11.19  Die Zusatzprogramme für MagiC                               TOS

Auf der MagiC-Diskette befinden sich eine Reihe von Programmen für 
unterschiedliche Zwecke; im einzelnen:

 Programm  Bedeutung



 ADDMEM    entspricht dem für TOS notwendigen foldr100 und stellt dem 
           System zusätzlichen Speicher für die interne Verwaltung der 
           Daten zur Verfügung. Die Installation dieses Programmes ist 
           nicht zwingend erforderlich, sollte aber erfolgen, wenn die 
           Meldung 'Kein interner Speicher mehr' erscheint.

 APPLICAT  Dieses Programm ist gewissermaßen eine ausgelagerte 
           Funktion des MagXDesk, sollte also nur von letzterem 
           aufgerufen werden, und ist insbesondere nicht geeignet zum 
           direkten Start per Doppelklick auf das Programm-Icon. Es 
           ermöglicht die Zuordnung von Icons an Dateien sowie das 
           Anmelden von Applikationen für bestimmte Dateitypen.

 FLP_PAR   Mit diesem Programm-Paar kann der Floppy-Parallelbetrieb 
           konfiguriert werden; es gilt:

            FLP_PAR0 = Parallelbetrieb ausschalten
            FLP_PAR1 = Parallelbetrieb einschalten

 HARDCOPY  Die interne Hardcopyroutine für 9-Nadel-Epsondrucker ist 
           aus dem BIOS rausgeflogen. Statt der ALT-Help-Routine, 
           Scrdmp und Prtblk sind nur noch Dummy-Routinen vorhanden.

           Das beiliegende Programm HARDCOPY.PRG installiert die 
           bisher im BIOS integrierten Hardcopy-Funktionen. Das 
           Programm läßt sich nur unter MagiC starten. Achtung: Es hat 
           keine Abfrage auf die MagiC-Version und darf unter MagiC 
           Version 2.0 oder älteren 3.0-Versionen nicht gestartet 
           werden.

 MAGXBOOT  Das Programm liegt in zwei Versionen vor (magxboot.prg und 
           magxboot32.prg). Die für ihr System geeignete Version 
           dieses Programmes wird in den Autoordner kopiert und 
           startet bzw. installiert MagiC beim Booten; daher sollte es 
           möglichst weit vorne im Autoordner stehen, damit alle 
           anderen Programme auch mitbekommen, daß MagiC läuft. 
           Außerdem geht das Booten dann schneller, weil Magxboot nach 
           einem Kaltstart zusätzlich noch einen Warmstart auslöst. 
           Der Unterschied zwischen den beiden Startprogrammen ist 
           der, daß magxboot32 die Datei 'magic.ram' so in den 
           Speicher lädt, daß es per Outside (einer virtuellen 
           Speicherverwaltung), Magx2rom etc. vor dem Überschreiben 
           durch amoklaufende Programme geschützt werden kann. Dies 
           funktioniert jedoch nur auf Rechnern ab 68030-Prozessor und 
           PMMU, also beispielsweise auf Computern der TT- und 
           Falcon-Serie.

 MAGXCONF  Das CPX-Modul bzw. Accessorie erlaubt die Konfiguration von 
           MagiC in einigen Punkten. Es bedeuten:

            Fastload
              Hiermit wird das schnelle Lesen von Disketten 
              eingeschaltet; da es das Schreiben nicht beeinflußt, 
              kann es eigentlich immer eingeschaltet werden.
            TOS-Kompatibilität
              Aufgrund der Tatsache, daß MagiC mehrere Programme 
              gleichzeitig laufen lassen kann, müssen strengere 
              Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Leider gibt es 
              immer noch Programme, die fehlerhafte Systemaufrufe 
              machen, was unter Umständen zu Problemen im Multitasking 
              führen kann. Andererseits verlassen sich einige 
              Programme auf Fehler im TOS und laufen daher nicht mehr 
              korrekt, wenn sie unter MagiC gestartet werden. Daher 
              können ein paar der Sicherheitsvorkehrungen abgeschaltet 
              werden, um solche Programme zur Mitarbeit zu überreden - 
              da dann natürlich die Betriebssicherheit beeinträchtig 
              wird, sollten solche Programme schnellstmöglich gegen 
              neuere Versionen oder Alternativen ausgetauscht werden.
            Smart Redraw
              (De-)Aktiviert den schnelleren Bildschirmaufbau unter 
              MagiC. Manche (meist ältere) Programme verlassen sich 
              auf bestimmte Eigenschaften des TOS beim Fenster-Redraw, 
              die (weil unnötig oder fehlerhaft) unter MagiC nicht 
              mehr existieren. Um solche Programme zur Mitarbeit zu 
              überreden, kann der elegantere Smart-Redraw Mechanismus 
              von MagiC abgeschaltet werden.
            Grow- und Shrinkboxen
              Hiermit werden die wachsenden und schrumpfenden 
              Rechtecke ein/ausgeschaltet, die in manchen Programmen 
              vor dem Öffnen/Schließen von Fenstern/Dialogen 
              erscheinen. Das Abschalten bringt auf manchen Rechnern 
              einen kleinen Geschwindigkeitsvorteil, hat aber sonst 
              keine Auswirkungen.
            Hintergrund-DMA
              Über diesen Schalter kann der Hintergrundbetrieb der 
              Floppy ein- bzw. ausgeschaltet werden.
            Pull-Down-Menues
              Ist dieser Schalter aktiviert, so fallen die Menues erst 
              bei einem Mausklick herunter, öffnen sich also nicht 
              mehr unerwünschterweise, z.B. beim Verschieben eines 
              Fensters. Dieses Verhalten ist z.B. vom Apple Macintosh 
              bekannt.

 MGCOPY    Dieses Programm ist gewissermaßen eine ausgelagerte 
           Funktion des MagXDesk, sollte also nur von letzterem 
           aufgerufen werden, und ist insbesondere nicht geeignet zum 
           direkten Start per Doppelklick auf das Programm-Icon. Das 
           Programm übernimmt das Kopieren und Verschieben von Dateien 
           und Ordnern; der Aufbau der Kommandozeile bzw. das Format 
           der verschickten Nachrichten ist nicht dokumentiert und 
           kann sich daher jederzeit ändern.

 MGFORMAT  Mit diesem Programm können Disketten formatiert werden, und 
           zwar ohne das dabei der Rechner blockiert wird. Zum 
           Erstellen des Bootsektors wird übrigens nicht mehr Protobt 
           benutzt; bei 720k-Disketten wird jetzt ein MSDOS-Format mit 
           730.112 freien Bytes erzeugt.

 MGSEARCH  Dieses Programm ist gewissermaßen eine ausgelagerte 
           Funktion des MagXDesk, sollte also nur von letzterem 
           aufgerufen werden, und ist insbesondere nicht geeignet zum 
           direkten Start per Doppelklick auf das Programm-Icon. Das 
           Tool stellt einen Dateisucher dar, wie er etwa im TOS 2.06 
           Desktop eingebaut ist. Auch dieses Modul ist nicht oder nur 
           bedingt geeignet zum direkten Start per Doppelklick auf das 
           Programmicon, denn die zu durchsuchenden Laufwerke werden 
           im Desktop eingestellt und beim Direktstart wird nur das 
           aktuelle Laufwerk durchsucht.

 SHUTDOWN  Dies ist dasjenige Programm, welches normalerweise vom 
           Desktop bei der Auswahl von Ausschalten (oder Betätigen der 
           Tastenkomination Alternate-Control-Delete) aufgerufen wird, 
           und dafür sorgt, daß alle noch

           laufenden Applikationen ihre Daten sichern und terminieren. 
           Die Datei SHUTDOWN.INF dient als Konfigurationsdatei für 
           dieses Programm, und kann neben Kommentaren (eingeleitet 
           durch das Zeichen '#') die folgenden Kommandos enthalten:

ignore <prg>: für unkritische alte Programme. Diese 
                werden nicht von SHUTDOWN angemahnt, so daß ein 
                Herunterfahren des Systems trotzdem möglich ist. 
                Vorsicht: Solche Programme sichern ihre Daten nicht, 
                so daß es im Einzelfall sinnvoll sein kann, sie von 
                Hand zu beenden (bevor das System heruntergefahren 
                wird).
terminate <prg>: Sonderfall für XCONTROL. Auf diese 
                Art aufgeführte Programme werden 'zwangsterminiert'; 
                für die Datensicherheit gilt das unter ignore gesagte.
timeout <zeit>: maximale Reaktionszeit für moderne 
                Programme. Ein Wert von 0 steht für 'beliebig lange 
                warten'.

 TSLICE    Mit diesem CPX-Modul kann zum einen das preemptive 
           Multitasking abgeschaltet werden, wonach das System im 
           kooperativen Multitasking läuft. Zum anderen kann hier die 
           Zeitscheibenlänge sowie die Hintergrundpriorität 
           eingestellt werden. Preemptives Multitasking kann man sich 
           so vorstellen, daß es eine Uhr gibt, deren Ziffernblatt in 
           lauter gleichgroße Tortenstücke unterteilt wird, die dann 
           an die laufenden Programme verteilt werden.

           Der Parameter Zeitscheibendauer bestimmt dann die Größe der 
           Tortenstücke, wählt man sie klein, so finden mehr Wechsel 
           statt, die natürlich auch Zeit kosten, dafür wird die 
           Rechenzeit gleichmäßiger verteilt; wählt man sie groß, so 
           wird der rechnende Prozeß seltener unterbrochen, die 
           einzelnen Programme müssen aber auch länger warten, bis sie 
           wieder ein Tortenstück bekommen, was sich im Extremfall 
           z.B. in ruckelndem Scrolling zeigen kann.

           Der Parameter Hintergrundpriorität legt fest, wieviel mehr 
           Tortenstücke das Programm mit dem obersten Fenster erhält, 
           denn dieses wird offenbar aktuell benutzt und soll daher 
           schneller reagieren, als die im Hintergrund laufenden 
           Programme.

           In der Praxis hat sich eine Zeitscheibendauer von 5-10ms 
           (Millisekunden) und eine Hintergrundpriorität von 1:20 bis 
           1:32 bewährt. Diese Werte können übrigens per _TSL auch 
           direkt in der MAGX.INF-Datei eingestellt werden.

 VFATCONF  Mit diesem Programm kann festgelegt werden, auf welchen 
           Festplattenpartitionen lange Dateinamen im VFAT-Format von 
           Windows95 unterstützt werden sollen. Das Programm läuft ab 
           der MagiC-Version 4.02 vom 16.02.96. Weitere Einzelheiten 
           zu VFATCONF können der Originaldokumentation von MagiC 
           entnommen werden.

 WBDAEMON  Der Writeback-Daemon ist ein Programm, daß die 
           Schreibzugriffe aller laufenden Applikationen verzögert und 
           damit das System spürbar beschleunigt.

           Der Betrieb mit dem Writeback-Daemon ist jetzt prinzipiell 
           sicher, weil er nicht mehr eingefroren werden kann. Bisher 
           führte der Start einer Single-Tasking-Applikation immer 
           dazu, daß der WBDAEMON eingefroren wurde und bis zum 
           Wiederauftauen der Cache nicht zurückgeschrieben wurde. Im 
           Gegensatz zum Atari, wo dieses Programm nur optional ist, 
           empfiehlt sich der Einsatz auf einem Macintosh 
           ausdrücklich: auf dieser Plattform steigert es nämlich 
           Geschwindigkeit und Datensicherheit des Dateisystems.

 WDIALOG   Bei diesem Programm handelt es sich um eine 
           Systemerweiterung, die MagiC kompatible AES-Erweiterungen 
           (z.B. Fenster- und Druckdialoge, Listboxen, 
           Zeichensatzauswahl) auch unter älteren Betriebssystemen zur 
           Verfügung stellt. Die Installation erfolgt durch Kopieren 
           des Programms in den AUTO-Ordner, und anschließenden 
           Neustart des Systems. Nach gängigen Erfahrungen empfiehlt 
           sich eine Reihenfolge im AUTO-Ordner, bei der WDIALOG vor 
           NVDI liegt.

 XMEN_MGR  Das Programm ist für die Kompatibilität zu den erweiterten 
           Menü-Funktionen von MultiTOS entstanden und muß darum nur 
           bei Bedarf eingesetzt werden. Es installiert die folgenden 
           Funktionen:

menu_attach
menu_istart
menu_popup
menu_settings

           Die Funktion appl_getinfo liefert bei den entsprechenden 
           Unterfunktionen den Wert TRUE, wenn dieses Programm 
           installiert ist.

Querverweis: MagiC   GEM   Style-Guidelines