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Topic       : TOS - das Betriebssystem
Author      : 
Version     : tos.hyp (5. März 2013)
Subject     : Programmieren/Atari
Nodes       : 3001
Index Size  : 93602
HCP-Version : 5
Compiled on : Atari
@charset    : atarist
@lang       : 
@default    : Titel
@help       : 
@options    : +g -i -s +x +zz -t4
@width      : 70
View Ref-File11.12  Der Aufbau der MAGX.INF-Datei                               TOS

Über die MAGX.INF-Datei können Einstellungen vorgenommen werden, die 
das Verhalten von MagiC beeinflussen. Es gilt:

 Eintrag  Bedeutung

 #_ACC    Von dem in dieser Zeile angegebenen Pfad werden die 
          Accessories geladen; fehlt diese Zeile, werden sie vom 
          aktuellen Verzeichnis des Bootlaufwerks geladen, also i.a. 
          vom Wurzelverzeichnis.

 #_APP    Über diese Zeile kann das Verzeichnis zum Starten der 
          'Auto-Applikationen' angegeben werden. Die hier vorhandenen 
          Programme werden dann noch vor dem Start der Shell geladen, 
          und stehen quasi sofort zur Verfügung. Die Programme werden 
          dabei im Grafik-Modus gestartet. Achtung: Hier sollten nur 
          Programme abgelegt werden, die sich maßvoll in Bezug auf den 
          Speicher verhalten; lädt man etwa WORDPLUS auf diese Weise, 
          so kann kein anderes Programm mehr geladen werden, wenn man 
          den Speicherhunger nicht mit LIMITMEM begrenzt hat.

 #_AUT    Legt ein Programm fest, daß beim Systemstart automatisch und 
          anstelle des Desktops bzw. der Default-Shell geladen und (im 
          Grafikmodus) gestartet werden soll. Erst wenn sich die hier 
          angegebene Applikation beendet, und keinen Nachfolger per 
          shel_write bestimmt hat, wird das Desktop bzw. die Default- 
          Shell gestartet; der Eintrag ist somit besonders praktisch 
          für ein 'Login-Programm' in Netzwerken.

 #_BKG    Mit diesem Eintrag kann man Farbe und Füllmuster des 
          Default-Desktop- Hintergrunds einstellen. Es wird eine Zahl 
          <num> angegeben. <num> = 120 (== 0x78) ergibt beispielsweise 
          Hellgrau. Dabei ist 0x70 das Füllmuster (7=ganz gefüllt) und 
          8 die Farbe. Der Code entspricht also dem Wert, der im AES- 
          Objekt G_BOX das Aussehen eines gefüllten Rechtecks 
          festlegt.

          ab MagiC 5.20

 #_BUF    Legt die Größe des Shell-Puffers fest; dieser muß variabel 
          sein, damit alle beliebigen Shells ihren Daten unterbringen 
          können. Die Zahl darf nicht größer als 65535 sein; es werden 
          immer mindestens 4192 Bytes reserviert. Die Größe dieses 
          Puffers kann von einem Programm per shel_get ermittelt 
          werden. Ein zu kleiner Wert sorgt dafür, daß nicht alle 
          Daten abgespeichert werden können.

 #_CTR    Dieser Eintrag kennzeichnet das Ende der MagiC-Variablen, 
          und dient als Kennzeichnung dafür, daß die folgenden Daten 
          (des Kontrollfelds bzw. Desktops) direkt in den Shellpuffer 
          übernommen werden.

 #_DEV    Legt die Gerätenummer für das VDI fest; die Gerätenummer 
          wird nicht ausgewertet, wenn das System für einen 
          Auflösungswechsel gerade neu gestartet wird. Gibt das VDI 
          beim Öffnen der Workstation einen Fehlercode zurück, so wird 
          es noch einmal mit Gerätenummer 1 (aktuelle Auflösung) 
          gestartet. Die üblichen Auflösungen von ST/TT sind:

           2 = ST niedrig,  3 = ST mittel,  4 = ST hoch 
           6 = TT mittel,   8 = TT hoch,    9 = TT niedrig 

          Weitere sind von den Gerätetreibern abhängig, die in der 
          Datei ASSIGN.SYS angemeldet wurden. Ab MagiC 4 muß hinter 
          der o.g. Ziffer eine weitere angegeben werden, die den 
          Falcon-Auflösungsmodus beschreibt. Diese zweite Zahl muß 
          zwingend angegeben werden, da sonst die MAGX.INF-Datei nicht 
          gelesen wird.

 #_DRV    Nicht mehr vorhanden ab ab Mag!X 2.0.

 #_ENV    Über diesen Eintrag können Environment-Variablen definiert 
          werden. Da die Zeichenketten bis zum Zeilenende übernommen 
          werden, darf kein Kommentar hinter einer #_ENV-Zeile stehen 
          (dies ist notwendig, um z.B. auch Semikolons oder 
          Leerstellen im Environment-String zuzulassen). Das vom BIOS 
          übermittelte Environment wird genau dann vom AES benutzt, 
          und weitergegeben, wenn keine #_ENV-Zeile angegeben wurde.

 #_FLG    Legt verschiedene Einstellungen von MagiC fest. Der hier 
          stehende Wert wird als Bitvektor aufgefaßt, und wie folgt 
          interpretiert:

           Bit-0 =  Position des MagiC-Logos (gesetzt ==> links)
                    ab Mag!X 2.0
           Bit-1 =  Aktivierung des 3D-Looks (gesetzt ==> 3D aus)
                    ab MagiC 3.0
           Bit-2 =  Backdrop Button zeigen ? (gesetzt ==> nein)
                    ab MagiC 3.0
           Bit-3 =  Fensternamen im 3D-Look? (gesetzt ==> nein)
                    ab MagiC 4.0
           Bit-4 =  3D-Schrift im Fenstertitel? (gesetzt ==> nein)
                    ab MagiC 4.0
           Bit-5 =  Echzeit-Scrolling benutzen? (gesetzt ==> nein)
                    ab MagiC 4.02
           Bit-6 =  Echzeitvergößern und -verschieben benutzen? 
                    (gesetzt ==> nein)
                    ab MagiC 5.10
           Bit-7 =  3D-Menüs benutzen? (gesetzt ==> ja)
                    ab MagiC 6.00

          Hinweis: Fehlt dieser Eintrag, so werden alle Flags als 0 
          angenommen. Ist Bit-2 gesetzt, so kann ein Backdrop durch 
          einen kurzen Klick auf das Namensfeld eines aktiven Fensters 
          ausgelöst werden.

 #_FSL    Hier kann man Einstellungen an der Dateiauswahl "file 
          selector" vornehmen. Dabei kommt zunächst ein Flag, das zur 
          Zeit noch ignoriert wird und daher immer Null sein sollte. 
          Es folgt eine Zeichenkette möglicher Dateitypen, die durch 
          ';' getrennt sind. Doppelmuster werden voneinander durch ',' 
          getrennt (z.B. "*.PRG,*.APP" oder "*.JPG,*.JPEG").

          ab MagiC 5.10

 #_HDV    Nicht mehr vorhanden ab 2.0.

 #_INW    Hiermit kann man das Aussehen der INFO-Zeile aller Fenster 
          ändern

           lineh     Zeilenhöhe. Eine Höhe von 0 bedeutet: 
                     Standardhöhe
           fontID    Zeichensatz-ID für die INFO-Zeile. Eine 0 
                     bedeutet: derselbe Zeichensatz wie für den großen 
                     AES-Text
           monoFlag  1 (äquidistant) oder 0 (proportional)
           fontH     Zeichensatzhöhe für vst_height()

          ab MagiC 6.00

 #_MAG    Dieser Eintrag ist reserviert, und dient z.Zt. lediglich als 
          reiner Kommentar.

 #_OBS    Die Höhe einer Ressource-Einheit läßt sich ab MagiC 5.20 
          unabhängig vom großen AES-Zeichensatz festlegen. 
          Insbesondere bei Vektorfonts sollte hier ein festes Raster 
          von 8*16 eingetragen werden, um Anwenderprogramme nicht zu 
          verwirren.
          Syntax: #_OBS <horiz.Raster> <vertik.Raster> 0 0

          ab MagiC 5.20

 #_SCP    Legt das Verzeichnis für das GEM-Klemmbrett (Clipboard) 
          fest; hier sollte immer ein existierendes Verzeichnis 
          angegeben werden, da es anderenfalls undefiniert ist.

 #_SHL    Enthält das Verzeichnis der Default-Shell, die ggfs. erst 
          nach einer Abarbeitung des #_AUT-Eintrags gestartet wird. 
          Die Shell wird immer im Grafikmodus gestartet; fehlt dieser 
          Eintrag, so wird MAGXDESK gestartet.

 #_SLB    Hier kann man beliebig viele SharedLibraries laden. Sie 
          werden beim Start des AES geladen und beim Beenden bzw. 
          Auflösungswechsel wieder freigegeben.
          Einige davon (WINFRAME) ändern Eigenschaften des AES (quasi 
          als Systemerweiterung), andere (PDLG, EDITOBJC) können 
          "vorgehalten" werden, d.h. wenn ein Programm Slbopen() 
          aufruft, brauchen die Bibliotheken nicht extra nachgeladen 
          zu werden. Sinnvoll, wenn man genügend Speicher oder ein 
          langsames Speichermedium hat (das Nachladen einer SLB kostet 
          Zeit).

          ab MagiC 6.00

 #_TRM    Enthält den Programmnamen und vollständigen Pfad für das 
          Programm, das die Umlenkung von TOS-Programmen in Fenster 
          durchführt. Beim Start des ersten TOS-Programms wird das 
          hier angegebene Programm automatisch vorher in den Speicher 
          geladen, falls es noch nicht geladen ist.

          ab Mag!X 2.0

 #_TSL    Steuert die Verteilung der Rechenzeit zwischen Vorder- und 
          Hintergrundprozeß. Der erste Wert gibt die Länge einer 
          Zeitscheibe in 5ms-Einheiten an, der zweite die 
          Hintergrundpriorität. Ein Wert von 32 für letztere bedeutet 
          eine Priorität von 1:32 für Hintergrundprozesse. Fehlt der 
          Eintrag, so wird kein preemptives Multitasking sondern 
          kooperatives Multitasking aktiviert. Den hierduch definierte 
          Wert kann auch über das beiliegende Konfigurations ACC/CPX 
          eingestellt werden. Tip: Bei Bootproblemen empfiehlt es 
          sich, dieses Kommando aus der Datei 'magx.inf' zu entfernen, 
          und die Einstellung erst durch das CPX-Modul vornehmen zu 
          lassen; in diesem Fall läuft die Bootphase kooperativ ab, 
          wodurch Timing-Probleme zumeist vermieden werden können.

          ab Mag!X 2.0

 #_TXB

 #_TXS    Zeichensatz und -höhe lassen sich ab MagiC 5.20 für den 
          kleinen und den großen AES-Zeichensatz getrennt einstellen. 
          Hier muß unbedingt angegeben werden, ob der Zeichensatz 
          proportional oder äquidistant ist. Proportionale 
          Zeichensätze funktionieren ab MagiC 6. Syntax
          für den großen Zeichensatz: #_TXB <fontID> <monoFlag> 
          <pixelHöhe>
          für den kleinen Zeichensatz: #_TXS <fontID> <monoFlag> 
          <pixelHöhe>


          ab MagiC 5.20

 #_TXT    Legt den Font und die Texthöhe des AES-Zeichensatzes fest; 
          das Format lautet: <Höhe großer Font> <Höhe kleiner Font> 
          <Font-ID> Die Zeichenhöhe wird vom AES per vst_height 
          gesetzt; Höhen von 0 bedeuten Standardeinstellungen; Font-ID 
          1 ist der Systemzeichensatz.

          ab Mag!X 2.0, zusätzlicher Parameter; nicht mehr vorhanden 
          ab MagiC 6.00

 #_WND    Legt die Anzahl der Fenster fest, die maximal verwaltet 
          werden können. Gültige Werte liegen im Bereich zwischen 0 
          und 64; es sollten jedoch keine Werte < 16 eingetragen 
          werden. Fehlt dieser Eintrag, so wird von einem Wert von 16 
          ausgegangen.

          ab Mag!X 2.0

 #[aes]   Mit der auf diesen Befehl folgenden Zeile beginnen die 
          Informationen für das AES. Die für das AES relevanten Zeilen 
          beginnen alle mit #_???. Wird diese Abschnittskennung nicht 
          gefunden, so wird implizit eine solche vor der ersten Zeile 
          angenommen.

          ab MagiC 5.01

 #[boot]  Dier Werte ab dieser Abschnittkennung werden vor den Start 
          des AES ausgewertet.

          ab MagiC 6.00

 #[shelbuf] Mit dieser Abschnittkennung endet der AES-Abschnitt.

          ab MagiC 6.00

 #[vfat]  Mit diesem Eintrag können diejenigen Laufwerke festgelegt 
          werden, die lange Dateinamen im Windows95-Format 
          unterstützen sollen; er ist daher als Alternative zum 
          Programm VFATCONF anzusehen. Die auf diesen Eintrag folgende 
          Zeile muss mit dem Schlüsselwort drives beginnen, und 
          enthält eine Auflistung der Laufwerke, die die langen 
          Dateinamen unterstützen sollen. Beispiel: drives=cdef. Für 
          jedes so angegebene Laufwerk wird zuerst ein Unmount 
          durchgeführt, so daß es möglich ist, die langen Dateinamen 
          auch auf dem Bootlaufwerk zu benutzen.

          ab MagiC 5.01

 aux      Die GEMDOS-Standarddateien lassen sich jetzt auch auf BIOS- 
          Geräte umlenken, die in u:\dev liegen: aux=u:\dev\modem

          ab MagiC 6.20

 biosdev  Festlegung der BIOS-Geräte. Da ohne Änderungen an der 
          MAGX.INF ab MagiC 6.20 ein paar Dateinamen in u:/dev fehlen 
          werden, hier einige Beispiele für verschiedene Rechnertypen, 
          die zu ergänzen sind:

          Atari ST:
          biosdev=3,u:\dev\midi
          biosdev=6,u:\dev\modem1
 
          Atari Mega-STE:
          biosdev=3,u:\dev\midi
          biosdev=6,u:\dev\modem1
          biosdev=7,u:\dev\modem2
          biosdev=8,u:\dev\serial2
 
          Atari TT:
          biosdev=3,u:\dev\midi
          biosdev=6,u:\dev\modem1
          biosdev=7,u:\dev\modem2
          biosdev=8,u:\dev\serial1
          biosdev=9,u:\dev\serial2
 
          Atari Falcon:
          biosdev=3,u:\dev\midi
          biosdev=6,u:\dev\modem1
          biosdev=7,u:\dev\lan
 
          Mac:
          (keine)

          ab MagiC 6.20

 cookie   Legt die Anzahl der Cookies im Cookie-Jar fest. 
          Standardmäßig werden immer mindestens 20 Cookies angelegt.

          ab MagiC 6.00

 con      Die GEMDOS-Standarddateien lassen sich jetzt auch auf BIOS- 
          Geräte umlenken, die in u:\dev liegen: con=u:\dev\console

          ab MagiC 6.20

 image    Ausgabe eines Logos, das zentriert dargestellt wird.

          ab MagiC 6.00

 log      Die BIOS-Ausgaben des AUTO-Ordners werden abgefangen in und 
          die angegebe Datei geschrieben.

          ab MagiC 6.00

 prn      Die GEMDOS-Standarddateien lassen sich jetzt auch auf BIOS- 
          Geräte umlenken, die in u:\dev liegen: prn=u:\dev\prn

          ab MagiC 6.20

 titel    Vor Ausführen des AUTO Ordners kann der Bildschirm zunächst 
          gekachelt werden.

          ab MagiC 6.00

Hinweis: Zeilen die mit einem Semikolon beginnen werden ignoriert, und 
können deshalb für Kommentarzwecke benutzt werden. Ab MagiC 5 wird 
eine fehlerhafte Zeile beim Auswerten der 'magx.inf'-Datei auf dem 
Bildschirm dargestellt; da das AES zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht 
initialisiert ist, kann die Ausgabe nicht in einer Dialogbox erfolgen.

Querverweis: Beispielhafter Aufbau   MagiC   Style-Guidelines