Topic : Chips 'n Chips Author : Michael Ruge Version : chips_x.hyp (01/05/2001) Subject : Dokumentation/Hardware Nodes : 1505 Index Size : 35662 HCP-Version : 3 Compiled on : Atari @charset : atarist @lang : @default : @help : @options : -i -s +zz -t4 @width : 75 View Ref-File Da beim PAL-System die U-Komponente des Farbträgers von Zeile zu Zeile um 180 Grad in der Phase geschaltet wird, wird der Halbzeilen- offset für alle Farben auf dieser Achse aufgehoben, das heißt es liegen alle hellen Punkte des Störmories für diese Farben unterein- ander und ergeben senkrechte helle Linien. Für alle nicht geschal- teten Farben (Blau, gelbliches Grün) bleibt der Offset erhalten, und es entstehen keine senkrechten Linien. Deshalb geht man beim PAL- System zum Viertelzeilenoffset über, wobei der Farbträger ein ungerades Vielfaches der Einviertelzeilenfrequenz ist. Durch die Modulationstechnik entsteht nur das obere Seitenband, also eine sinusförmige Spannung von der Frequenz f + 25 Hz = 4433593,75 + 25 Hz. Durch Teilung der Frequenz f durch den Wert 283,75 ergibt sich die Zeilenfrequenz und aus dieser wiederum durch Verdopplung und Teilung durch 625 die Bildfrequenz. Den Modulatoren des Senders wird die versetzte Farbträgerfrequenz fPAL von 4433593,75 * 25 = 4433618,75 Hz zugeführt. Dieser Viertelzeilenoffset für den Farbträger mit 25 Hz Versatz hat gegenüber dem Halb-Zeilenoffset auch beim NTSC-System merkliche Vorteile. Beim PAL-System können Phasenfehler von ca. 80 auftreten, ohne die geringsten Farbton- oder Sättigungsfehler im Farbbild hervorzurufen. Das Farbsynchron-Signal (Burst) hat 10 Perioden des Senderfarbträgers auf der hinteren Austastschulter. SECAM (Sequentiel a memoire) Es ist ein Verfahren, das sequentiell, das heißt aufeinanderfolgend die beiden Farbdifferenzsignale R-y und B-y überträgt. Aus einer anfänglichen Amplitudenmodulation (1957) wurde, da das Verfahren noch mehr differentielle Phasenfehler als das NTSC-Verfahren hatte, 1959 zur Frequenzmodulation des Farbträgers übergegangen. Die Farb- trägeramplitude wird im Sender so gesteuert, daß sie von der Farb- sättigung abhängig ist. In jeder dritten Zeile wird von Halbbild zu Halbbild die Phase umgeschaltet. Da bei der Frequenzmodulation der Farbträger nicht unterdrückt werden kann, ist das Farbsynchron- Signal (Burst) nicht erforderlich. Die mechanische Behandlung von Bilddröhren Die Bildröhre ist luftleer gepumpt, soweit dies technisch möglich ist. Da praktisch jeder Gegendruck von innen fehlt, lastet auf einem Quadratzentimeter Außenfläche bei normalem Luftdruck eine Atmosphäre, das heißt 1 kg/cm2. Bei einer Bildröhre mit 59 cm Bilddiagonale lastet allein auf der Bildschirmfläche ständig ein Druck von mehr als 1,5 Tonnen, das entspricht einem vollbeladenen kleinen Lastwagen. Springt der Glaskolben, so fliegen die Splitter unter dieser gewal- tigen Belastung zwar zunächst nach innen, die Röhre implodiert (im Gegensatz zum Explodieren einer Sprengladung). Die Splitter fliegen aber geradlinig weiter oder prallen irgendwo ab, so daß sie schließ- lich doch im Raum umhergeschleudert werden und unangenehme Verlet- zungen hervorrufen können. weiterblättern Kapitel NTSC, PAL und SECAM - die Unterschiede, Seite 2