Topic : Chips 'n Chips Author : Michael Ruge Version : chips_x.hyp (01/05/2001) Subject : Dokumentation/Hardware Nodes : 1505 Index Size : 35662 HCP-Version : 3 Compiled on : Atari @charset : atarist @lang : @default : @help : @options : -i -s +zz -t4 @width : 75 View Ref-File NTSC, PAL und SECAM - die Unterschiede NTSC (National Television System Commitee) Dieses Verfahren ist die "Mutter" aller auf der Welt verwendeten Farbfernsehsysteme. Im Dezember 1953 wurde es als offizielle Norm in den USA eingeführt. Das Farbsynchron-Signal (Burst) hat 8 Perioden und liegt auf der hinteren Austastschulter des Sende- signals. Durch die Phasen- und Amplituden-Modulation, also einer Modulation mit unterdrücktem Träger beim NTSC-System, ist nur in den stark gesättigten Farben und an den Sprungkanten eine Punktstruktur sichtbar. In Verbindung mit dem Halbzeilenoffset des Farbträgers ergibt das eine nur geringfügige Farbträgerstörung, aber eine sehr gute Kompatibilität, die von keinem anderen der bekannten Verfahren erreicht wird. Da beim NTSC-Verfahren der Farbton als Phasenwinkel und die relative Sättigung als Amplitude eines HF-Trägers übertragen werden, müssen sich alle Phasenabweichungen zwischen Burst und Farb- träger bei der Übertragung als Farbtonabweichungen, alle Amplituden- abweichungen als Sättigungsfehler auswirken. Die Erkennbarkeitsgrenze für diese Fehler liegt bei ca. 50 Phasenfehler und ca. 15 % Sätti- gungsfehler, die Erträglichkeitsgrenze liegt bei 150 Phasenfehler. Bei diesen Fehlern kann es sich um statische und dynamische Fehler oder auch um beide Fehlerarten gleichzeitig handeln. Statische Fehler sind solche, die dauernd vorhanden sind, wie zum Beispiel fehlerhafte Phasen- und Amplitudenbeziehungen vom Studio her oder solche, die auf einer falschen Phaseneinstellung im Empfänger beruhen. Diese Fehler lassen sich im Empfänger durch Bedienen des Farbsättigungs- und Farb- toneinstellers beseitigen. Dynamische Fehler entstehen, wenn beim übersteuern irgendeiner Verstärkerstufe im Übertragungskanal vom Studio bis zur Bildröhre vom Helligkeitssignal abhängige Phasen- drehungen oder Signalstauchungen entstehen. Farbton- und Sättigungs- fehler entstehen auch bei Reflexionen, wenn zum Beispiel das reflek- tierte Signal an der Empfangsantenne eine andere Phasenlage hat, als das direkte, und die Verzögerung des reflektierten Signals so groß ist, daß der Burst nicht beeinflußt wird. Diese dynamischen Fehler lassen sich beim NTSC-Verfahren im Empfänger nicht mehr kompensieren. Es wäre nur mit sehr hohem technischen Aufwand möglich und aus diesem Grunde versuchte man in Europa Verfahren zu finden, die diese Fehler kompensieren: PAL (Phase alternating line) Zeilenfrequenter Phasenwechsel Aufgrund seiner Überlegenheit über die anderen Systeme wurde es 1967 in der BRD eingeführt. Beim Standard-PAL-System werden die Farbton- fehler, die beim NTSC-System auftreten würden, in Farbsättigungs- fehler umgewandelt. Das liegt daran, daß die Synchrondemodulatoren eine um so geringere Ausgangsspannung liefern, je unterschiedlicher die Phasenwinkel des Referenzsignals und des zu demodulierenden Farbartsignals sind. Da man bei diesem System vor der Demodulation die trägerfrequenten Farbartsignalkomponenten U und V einzeln zurück- gewinnt, können sich Phasenfehler zwischen Burstsignal und Farbart- signal nicht als Farbtonfehler auswirken. Die Demodulatoren liefern bei derartigen Fehlern nur geringere Ausgangsspannungen als bei exakter Phasenlage, das heißt es entstehen Farbsättigungsfehler. Die kritischen Farbtonfehler werden bei diesem System in unkritische Farbsättigungsfehler umgewandelt. weiterblättern Kapitel NTSC, PAL und SECAM - die Unterschiede, Seite 1