Topic : Das ATOS-Magazin 5/00
Author : Das ATOS-Team
Version : 31.12.2000
Subject : ATOS Diskettenmagazine
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View Ref-FileATOS ReportagenInterview mit Thomas Raukamp Das ATOS-Magazin 5/00Seit Anfang des Jahres 2000 hat Thomas Raukamp die Chefredaktion des
letzten kommerziellen Atari-Magazins, der st-computer, übernommen.
Seitdem hat er einiges geändert, fast ausschließlich zum Positiven.
Einige Experimente waren dabei, die mißlungen sind, allerdings läßt
die Pünktlichkeit der Auslieferung an die Abonnenten leider noch zu
wünschen übrig. Thomas stand uns Rede und Antwort und plaudert über
seine Atari-Anfänge sowie aktuelle Projekte und Visionen.
ATOS: Stell' Dich doch bitte kurz unseren Lesern vor.
Thomas: Nun, ich bin Chefredakteur der st-computer, lebe im hohen
Norden und teile meine Wohnung mit 3 Katzen. Seit ein paar
Jahren arbeite ich eng mit dem Falke-Verlag und Ali
Goukassian zusammen.
ATOS: Wie bist Du zu Atari gekommen?
Thomas: Mein allererster Computer 1985 war ein C16. Der war aber
nach ein paar Tagen kaputt und damals kam gerade Atari mit
dem ST heraus. Also bekniete ich meine Eltern, mir einen
Atari zu kaufen. Die zogen los und kamen mit einem 130XE
zurück - Atari war bei denen eben Atari. Na ja, ich habe
diesen "Fehlkauf" nie bereut und lernte auf dem 130er sogar
Programmieren. Dazu zählte z.B. die Entwicklung eines
Programms inkl. Schaltung, das morgens als Wecker agierte
und zu einer bestimmten Zeit die heimische Stereoanlange
anschaltete. Wenn also am Vorabend jemand aus unserer
Familie die Anlage mit ziemlich hoher Lautstärke
ausgeschaltet hatte, war das Erwachen ein ziemlicher Schock
für alle. Ich bin mir nicht sicher, ob meine Familie mir
dieses erste größere Programmier-Projekt mittlerweile
verziehen hat...
ATOS: Welche Ataris hast Du schon besessen?
Thomas: Wie gesagt, den 130XE, auch einen 800XL. Dann kaufte ich mir
später einen Synthesizer und als Sequenzer kam dann endlich
1989 ein 1040 STE ins Haus. Diesen ersetzte ich Anfang der
90er durch einen Mega STE, irgendwann kam dann ein Falcon.
Ich habe auch noch einige Sammlerstücke aus der 8-Bit-Zeit.
ATOS: Was für Computer/Betriebssysteme benutzt Du zu Zeit?
Thomas: Mein Lieblingssystem ist mit Abstand MagiC. Ich nutze es
unter MagiCMac auf einem Apple Mac G4/450, was die reine
Freude ist. So oft es geht, nutze ich es anstatt des MacOS
9, das meiner persönlichen Ansicht nach ein Grauen ist und
sogar noch weitaus schlechter als einige Microsoft-OS-
Versionen. Außerdem habe ich noch einen Amiga 4000/060/PPC,
mit dem ich auch sehr gern arbeite.
ATOS: Kein original-Atari mehr dabei? Nicht mal der Falcon wird
manchmal benutzt?
Thomas: Vor einigen Tagen habe ich tatsächlich wieder meinen Falcon
hier im Büro eingerichtet. Er dient als Kommunikations-
Manager und benutzt das Programm CoMa. Der Falcon ist also
unser Faxgerät und arbeitet gleichzeitig als intelligenter
Anrufbeantworter. Außerdem bearbeite ich hin und wieder E-
Mails mit dem Falcon, falls der G4 gerade anderweitig
genutzt wird.
ATOS: Was begeistert Dich gerade an Ataris?
Thomas: Ich schätze in erster Linie, dass viele Dinge so logisch und
unkompliziert gelöst sind. Das Betriebssystem ist schlank,
effizient und elegant. Es ist ein System, das sich an den
Anwender wendet - und ich würde mich heutzutage als
typischen Anwender bezeichnen, da ich nicht mehr zum
Entwickeln komme.
An der originalen Atari-Hardware schätze ich in erster
Linie, dass sie sehr individuell ist. Der Falcon ist z.B.
für mich der letzte wirklich aufregende Computer bisher.
ATOS: Stimmt es, dass Du einen 8-bit-Atari in der Küche stehen
hast? Was hat der Atari dort zu suchen? Steuert Dein
Weckprogramm jetzt Toaster und Kaffeemaschine?
Thomas: Nein, ich mag weder Toast noch Kaffee ;)
Dafür bin ich eigentlich ein recht begeisterter Hobbykoch -
als Vegetarier will man halt Freunde immer wieder
überzeugen, dass die fleischlose Küche alles andere als
dröge ist. Der 130er dient mir als Datenbank für Rezepte.
Ausserdem nutze ich ihn zum Spielen der guten alten 8-Bit-
Spiele, während ich darauf warte, dass das Essen fertig
wird.
ATOS: Verdienst Du Deinen Lebenunterhalt mit Atari-Projekten?
Thomas: Na ja, in Kombination mit meiner Arbeit an der Amiga plus
schon. Zwei Zeitschriften zu leiten ist ja recht
zeitintensiv, so dass ich mich kaum noch um andere Dinge
kümmern kann.
ATOS: Hast Du auch schon mal programmiert und wenn ja, was?
Thomas: Neben meinem "Familien-Weck-Hammer" habe ich eine
Textverarbeitung für den XE entwickelt, die PCL-
Unterstützung bietet und intensiv die RAM-Disk des 130ers
nutzt. Allerdings habe ich das ganze Projekt nie
veröffentlicht, da immer noch einige Dinge fehlen. Aber beim
XE läuft die Zeit ja nicht mehr davon...
Für den ST habe ich noch nie etwas entwickelt.
ATOS: Wie sehen Deine Zukunftspläne bzgl. Atari aus?
Thomas: In erster Linie möchte ich die st-computer weiter auf einem
hohen Stand halten. Im Moment sehe ich keinen Grund, warum
ich nicht noch locker einige Jahre unter MagiC arbeiten
sollte. Für mich bedeutet "Atari" schon lange nicht mehr
Hardware, sondern in erster Linie die Arbeit in einem von
mir gewählten Computing-Environment.
ATOS: Wo siehst Du die Zukunft des Atari-Systems?
Thomas: Ich würde nicht den Fehler machen, die Zukunft über die
Verfügbarkeit von Hardware zu definieren. Würden Projekte
wie MagiCMac und MagiC PC konsequent optimiert und würde ein
entsprechendes Marketing-Konzept entwickelt werden, bestünde
hier meiner Ansicht nach die Chance auf die Etablierung
eines "Easy-Computing-Environments", das auf allen grossen
Plattformen verfügbar ist. Das ist eine echte Chance:
Anwender könnten auf ihrem Mac oder PC im Büro mit MagiC-
Software arbeiten und ihre Ergebnisse zuhause auf einer
hoffentlich doch noch werdenden nativen Atari-Hardware
weiternutzen. Aber das Problem in diesem Markt ist meiner
Ansicht nach (mal wieder) nicht die fehlende technische
Perspektive, sondern die fehlende Vision. Und dieser Umstand
lässt mich manchmal zweifeln - oder den Willen aufkommen,
aktiver zu gestalten.
Du siehst auf jeden Fall, dass ich ein konsequenter
Verfechter der Idee bin, den "Atari" auch als System zu
begreifen, das auf anderen Plattformen ganz oder teilweise
emuliert wird. Bei der heutigen Hardware muss es den Enduser
nicht mehr interessieren, ob ein System teilweise emuliert
wird. Schon jetzt ist doch MagiCMac auf dem G4 schneller als
das originale MacOS. Und das sieht der typische Anwender.
Wie das erreicht wird, ist zweitrangig. Je weiter wir uns
meiner Ansicht nach vom Begreifen des Atari als Hardware
lösen, umso eher haben wir eine Zukunft und umso eher
enstehen neue Visionen.
ATOS: Wie hast Du Ali Goukassian kennengelernt?
Thomas: Wir sind während des ersten Milan-Projektes miteinander ins
Gespräch gekommen. Da wir ziemlich schnell merkten, dass wir
grundsätzlich dieselben Ziele und Beweggründe teilen,
arbeiteten wir immer intensiver zusammen. Bald erstreckte
sich diese Zusammenarbeit auch auf alle Bereiche des
Verlags.
Ich kann wirklich sagen, dass ich die Zusammenarbeit mit Ali
sehr schätze, da er immer mit Enthusiasmus und Herz neue
Ideen umsetzt und sein gesamtes Arbeitsumfeld dabei
unwahrscheinlich stark motivieren und auch inspirieren kann.
ATOS: Wie, wann und warum hast Du angefangen, für die st-computer
zu schreiben?
Thomas: Ich habe irgendwann einmal die erste Version von Smurf in
die Hände bekommen und bei der Arbeit an der Milan-
Webpräsenz ziemlich intensiv mit diesem Programm gearbeitet.
Natürlich wollte ich dieses Tool dann mehr Leuten vorstellen
und bot mich an, einen umfangreichen Test zu schreiben. Das
war im Frühjahr 1998.
Mittlerweile ist es mir in Fleisch und Blut übergeangen,
beim Benutzen eines Programms auch immer gleich darüber
nachzudenken, wie man die erkundeten Funktionen Lesern
vorstellen und verständlich machen kann. So entstehen dann
am Bildschirm selbst sehr viele Artikelideen - ich habe ein
Programm laufen oder erledige bestimmte Dinge auf dem Atari,
öffne Luna und schon geht das Schreiben los.
ATOS: Seit der Ausgabe 02/2000 hast Du die Chefredaktion der stc
übernommen, wie kamst Du zu diesem Entschluss?
Thomas: Ali Goukassian hat ja lange Zeit die stc sehr erfolgreich
und gut geleitet. Ich kann gar nicht oft genug darauf
hinweisen, dass Ali zusammen mit einigen wichtigen
Entwicklern dem Markt nun fast schon 10 Jahre zusätzliche
Lebenzeit eingehaucht hat - und das unter teilweise grossem
finanziellem und besonders persönlichen Einsatz. Das scheint
einigen Leuten gar nicht bewusst zu sein.
Es ist aber auch normal, dass man nach einigen Jahren für
einen bestimmten Tätigkeits- und Interessensbereich
"ausbrennt" und dass dann neue Köpfe mit neuen Ideen einige
Dinge anders und vielleicht teilweise sogar besser machen.
Zumindest vermittelt man dem Leser den Hauch des Neuen.
Die Idee war einfach, die stc auf einem hohen Niveau zu
halten - was uns meiner bescheidenen Ansicht nach gelungen
ist. Ich danke dafür allen Beteiligten.
ATOS: Seitdem hat sich die stc sowohl inhaltlich als auch optisch
stark verbessert, von einigen kleineren "Ausrutschern" und
"Experimenten" mal abgesehen. Was planst Du noch für
inhaltliche Änderungen? Wird es noch ein paar
"Überraschungen" geben?
Thomas: Es gibt klassische Atari-Stärken, die umsorgt werden
möchten. So gehört immer noch der DTP-Bereich zu den Stärken
des Marktes. Diesen Bereich decken wir ja schon sehr gut ab,
ich möchte dies noch mit einem Workshop abrunden. Allerdings
vernachlässigen wir in letzter Zeit den MIDI-Bereich, da der
hier zuständige Autor mit Vaterfreuden beschäftigt ist und
daher verständlicherweise kaum noch Zeit für die stc hat.
Wir forcieren hier aber schon eine Lösung.
ATOS: Leider konntest Du die Pünktlichkeit nicht verbessern, es
wurde eher noch schlimmer. Gibt es einen konkreten Grund,
warum sich das jetzt verbessern sollte?
Thomas: Ja, ich denke und hoffe, dass wir der Druckerei klar machen
konnten, dass eine pünktliche Auslieferung auch in ihrem
Sinne ist. Hier haben wir auch vertragliche Regeln
festgesetzt. Sollte es weiter zu Verzögerungen kommen,
dürfen wir nicht zögern, uns weiter auf die Suche nach einem
optimalen Partner zu machen. Sogar von einigen Lesern kamen
hier Vorschläge.
Es ist ja nicht so, dass wir nicht alle Stellen bei der
Produktion des Heftes geprüft hätten. Es hat keinen Zweck,
Leute auszuwechseln, die ihre Arbeit korrekt machen. Man
muss die Liste einfach zurückverfolgen zu den Leuten, die
patzen. Und das sind nicht der Verlag und nicht die
Redaktion. Es ist die Druckerei. Wir werden und müssen hier
sehr aggressiv handeln - und das werden wir auch tun.
ATOS: Immer wieder wird bemängelt, dass die stc nicht mehr am
Kiosk verkauft wird - einige Anwender können sich so nicht
mehr informieren, z.B. auch über den Milan, wie soll Atari
so noch eine Zukunft haben, wenn es nicht mehr am Kiosk
präsent ist? Neue Abonennten und Leser gewinnt man so auch
nicht, oder?
Thomas: Es gibt immer einen persönlichen und einen wirtschaftlichen
Aspekt. Aus persönlicher Überzeugung würden wir natürlich
gern die stc am Kiosk halten - immerhin sind sowohl Ali als
auch ich selbst bekennende Atari-Fans. Aber aus
wirtschaftlichen Gründen ist so etwas zur Zeit eben nicht
machbar. Du musst bedenken, dass die Hefte ja nicht über
Nacht Flügel bekommen und an den Kiosk flattern, sondern vom
Vertrieb dorthin gebracht werden. Und die stc hat halt nicht
mehr die Ausbreitung, dass die hier enstehenden Kosten und
Abgaben an Vertrieb, Speditionen etc. den Verkauf über den
Kiosk rechtfertigen würden. Würden wir hier weiter Geld
reinbuttern, würden wir die stc mittelfristig sogar stark
gefähren, was in niemandes Sinne sein kann.
Ich bin wohl so eine Art "idealisierender Realist", wenn es
so etwas gibt. Ich möchte einfach aus den Mitteln, die da
sind, das absolut Beste machen. Und das tun wir zur Zeit.
Es gibt Denkmodelle, die stc ergänzend zur Printausgabe
komplett online zu stellen. Ich habe mich besonders in den
USA lange mit der hieraus entstehenden Problematik befasst,
dass dadurch Stimmen laut werden, dass dann viele Leute ihr
Abo kündigen würden, weil sie ja das Magazin auch online
bekommen würden. Meine Untersuchungen haben jedoch gezeigt,
dass bei Magazinen, die so handeln, eher mehr Abos verkauft
werden, da das Interesse am Produkt an sich gesteigert wird.
Und ausserdem denke ich, dass die Leute, die keine
Printausgabe mehr wollen, schon jetzt gegangen sind und dass
die Leute, die jetzt noch da sind, die Zeitschrift auch
wirklich wollen. Das Risko wäre also ein kleines, und man
könnte all die Leute ansprechen, die früher nur am Kiosk
gekauft haben. Ist aber alles wie gesagt bisher ein
Denkmodell.
ATOS: Du machst die stc ja fast ganz alleine, das Gros der Artikel
stammt aus Deiner Feder. Würdest Du Dir manchmal gerne mehr
Unterstützung wünschen? Wie könnte diese aussehen?
Thomas: Klar, ich hätte gern mehr Autoren. Daran führt kein Weg
vorbei. Ich könnte mir aber auch eine verstärkte
Zusammenarbeit mit einigen Online-Magazinen vorstellen.
Trotzdem schwirren da draussen doch so viele Ideen für gute
Themen herum. Ich würde mich freuen, wenn mehr Leute ihre
Ideen auch umsetzen würden, das würde auch der Vielfalt des
Magazins guttun.
ATOS: Erntest Du viel Anerkennung oder mehr Kritik für die stc?
Sind nicht gerade die Atarianer eher sehr skeptisch und
sparsam mit Lob, lassen es aber an Kritik nicht mangeln? Wie
siehst Du das?
Thomas: Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, wie Du sicher
selbst weisst. Während Amiga-User sehr viel mitteilsamer
sind, gehören Atarianer zu den Schweigsamen. Manchmal
wünsche ich mir mehr Kritik, die auch konstruktiv ist. Viele
Leute, besonders in Foren, verwechseln oftmals das Äussern
eines Gefühls mit einer wirklichen Meinung. Mit Gefühlen
können wir aber nicht arbeiten.
Ich freue mich aber doch über all die positiven
Rückmeldungen wegen der "verlorenen Ausgaben".
ATOS: Was hältst Du vom Milan-Projekt?
Thomas: Ist es nicht generell zu begrüssen, wenn jemand soviel Zeit
und Einsatz in diesen Markt investiert? Was machen denn all
die anderen Firmen? Sie haben den Markt im Stich gelassen.
Also verdient das Milan-Team erst einmal Anerkennung, auch
wenn sicher nicht alle Dinge so gelaufen sind, wie wir uns
das hier draussen vorgestellt haben.
ATOS: Was sagst Du zum Milan-II-Aus?
Thomas: Die neuen, gerade veröffentlichten Pläne von Milan finde ich
sehr gut. Zum ersten Mal sind hier Pläne vorgestellt worden,
die eine lukrative Plattform versprechen. Und das ist ja
auch Atari zuletzt mit dem ST gelungen. Jeder sollte sich
die Erklärung von Milan also sehr genau durchlesen, bevor er
sich äussert. Und dann wird man die Chancen sehen, die sich
hier bieten. Und Chancen sind genau das, was der Markt
braucht, oder?
Besonders das Favorisieren von Linux als Kern eines neuen
TOS ist fantastisch. Wenn man in den USA zur Zeit nur das
Wort "Linux" fallen lässt, zücken einige Manager schon das
Scheckheft. Und die Idee der Portierbarkeit unterstützt das,
was ich mit einem systemübergreifenden Easy-Computing-
Environment meine.
Ich bin also sehr positiv Milan gegenüber gestimmt.
ATOS: Inwieweit bist Du bei Milan involviert? Bist Du nur
neutraler Berichterstatter oder hängst Du im Projekt mit
drin?
Thomas: Ich hab die erste Webseite damals entworfen und betreut.
Mittlerweile habe ich mich aufgrund meiner Verpflichtung den
Lesern der stc gegenüber aus dem Projekt herausgehalten.
ATOS: Du besitzt keinen Milan. Warum nicht?
Thomas: Als der Milan rauskam, sollte ich von Ali sofort einen
bekommen. Allerdings wollte er verständlicherweise erst
einmal Kunden und Entwickler beliefern. Er stellte mir daher
als Ausgleich einen Hades 040 auf den Schreibtisch. Da
dieser eigentlich dem Milan 040 ebenbürtig ist, nutzte ich
halt den Hades und hatte keinen wirklichen Bedarf für einen
Milan. Da ich heute Atari-Software hauptsächlich auf dem G4
nutze, wäre der Milan in Sachen Geschwindigkeit für mich ein
Rückschritt.
ATOS: Hättest Du Dir einen Milan II gekauft? Begründe bitte Deine
Antwort.
Thomas: Wahrscheinlich hätte ich einen geschenkt bekommen - also
lautet die Antwort "Nein". ;)
Aber auch sonst hätte ich mir wohl einen Milan II als
private Maschine gekauft. Von meinem Amiga weiss ich, dass
der 060-Prozessor für die allermeisten Heimanwendungen
vollkommen ausreicht. Ausserdem gefiel mir das Design des
Milan II.
ATOS: Bist Du ein Leser unseres Magazins? Wie gefällt es Dir?
Thomas: Das klingt jetzt unehrlich, ist aber trotzdem wahr: Ich bin
seit langer Zeit Leser der ATOS und fand sie sogar eine
zeitlang stellenweise interessanter als die stc. Gute Arbeit
mit hohem Einsatz. Das brauchen wir.
ATOS: Was machst Du neben Atari?
Thomas: Wie gesagt: Ich leite die Amiga plus und bin auch ein Fan
dieses Systems. Wenn ich dann noch Zeit habe, kümmere ich
mich um Web-Projekte und einige Design-Arbeiten.
ATOS: Was machst Du in Deiner Freizeit, wenn die Computer mal
ausgeschaltet bleiben?
Thomas: Ich hab kaum Freizeit. Einmal die Woche nehme ich mir einen
Nachmittag Zeit, um in der Sauna auszuspannen. Ausserdem
jogge ich regelmässig. Ansonsten lass ich mich gern nach der
Arbeit mit guten FreundInnen in unserem Stammlokal "Fiorano"
in meinem Heimatort blicken.
ATOS: Ein grosses Lob von uns wegen Deines Engagements für den
Atari-Markt, mach weiter so! Wir bedanken uns für das
Interview.
Thomas: Ich habe zu danken.
E-Mail Thomas Raukamp: <thomas@st-computer.net>
Homepages:
∙ <http://www.milan-computer.de/>
∙ <http://www.st-computer.net/>
∙ <http://www.amigaos.de/>
Das Interview führte Benjamin Kirchheim für die ATOS.
Vorstellung der Crayon-Grafik-CD