Moderne ZeitenEin erstes Beispiel zur Objektorientierung Das ATOS-Magazin 1/99Zur weiteren Einführung wird hier noch ein kleines Beispiel
eingeschoben.
Verwaltung von VideokassettenAls Beispiel diene ein Programm, mit dessen Hilfe Informationen über
Videokassetten verwaltet werden sollen. Man könnte sich die zusam-
mengetragenen Daten so strukturiert vorstellen, daß irgendwo alle
Kassettentitel, irgendwo die Daten von allen auf die Kassetten aufge-
nommenen Filme usw. abgelegt sind. Da man diese Daten oft in mehrere
Variablenfelder verteilt unterbringt, übernimmt man gerne automatisch
diese Vorstellung. Wenn man dann die noch freie Spielzeit einer
Kassette ermitteln möchte, sieht man in dem Feld nach, in dem alle
Restspielzeiten gesichert sind, und liest das entsprechende Element
aus.
Ein anderes ModellEs ist aber anschaulicher, wenn man sich die Daten anders zusammenge-
faßt vorstellt, nämlich so, wie sie zu den einzelnen Videokassetten
gehören. Aus diesem Blickwinkel verwaltet der Rechner dann Stellver-
treter der Videokassetten. Es gibt dann nur noch ein Variablenfeld mit
"Videokassetten". Die noch freie Spielzeit einer Kassette kann ermit-
telt werden, indem das entsprechende Attribut dieses Stellvertreters
ausgelesen wird.
Das Ganze ist zunächst nur eine andere Sichtweise, denn in Wirklich-
keit können die Daten wie im ersten Fall beschrieben im Speicher
liegen.
Übertragen auf ein beliebiges Problem stellt man sich nicht nur vor,
der Rechner habe Zugriff auf Stellvertreter von Videokassetten,
sondern auf Stellvertreter einer Vielzahl von beliebigen Objekten.
Eben genau auf die Vertreter der Objekte, derer Informationen man
verarbeiten will. Die Stellvertreter der konkreten Objekte sieht man
auch als konkrete Objekte, auch wenn sie nur fiktiv existieren. Das
fördert das Verständnis, wenn man nicht vergißt, daß die Videokassette
im Rechner eben nur ein Stellvertreter für die wirkliche Kassette ist.
Objekttypen in informationellen Systemen