Der Begriff des objektorientierten Programmierens ist eigentlich alt
genug, um sich gefestigt haben zu können. Daß dennoch vielerorts
völlig unterschiedlich darüber gesprochen wird, zeigt schon allein die
Tatsache, daß über diesen Begriff auch heute noch Promotionsarbeiten
geschrieben werden.
Was kann so besonderes an einem Wort sein, daß es sogar Doktortitel
verleihen kann? Die Bedeutungsvielfalt des Wortes "objektorientiert"
kommt wohl vor allem daher, daß das Wort ohne Kontext und Erklärung
nicht zu verstehen ist.
Unabhängig davon, was der eine oder andere sich unter dem Begriff vor-
stellen mag, wird in diesem Artikel der Begriff geschärft und eine
Bedeutung des Begriffs herausgestellt, die für unsere Zwecke sinnvoll
ist.
Auf der ATARI-Messe im letzten Herbst wurden Ihnen bereits Einblicke
in eine Bibliothek für GFA-Basic ermöglicht, die in Kürze (vermutlich
in diesem Herbst) herausgegeben werden soll. Diese Bibliothek nennt
sich etwas kryptisch OT/OB-Lib und soll objektorientiertes Programmie-
ren in GFA-Basic unterstützen.
In einem zweiteiligen Artikel wird hier in der ATOS vermittelt, was
darunter genauer zu verstehen ist und wie man dieses Konzept konkret
in GFA-Basic umsetzen kann.
Der erste Teil des Artikels geht dabei völlig losgelöst von GFA-Basic
auf die Grundlagen ein. Deshalb können bestimmt auch Nicht-GFA-ler
davon profitieren. Der zweite Teil, der in der nächsten ATOS-Ausgabe
erscheinen soll, beschäftigt sich dann speziell mit der Anwendung
dieser Grundlagen unter Zuhilfenahme der OT/OB-Lib.
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß die OT/OB-Lib aller
Voraussicht nach als ein kommerzielles Produkt im Vertrieb von RUN!
Software erscheinen wird und daß der Autor der OT/OB-Lib redaktio-
nelles Mitglied der ATOS ist. Weite Teile dieses Artikels werden auch
in der Dokumentation der OT/OB-Lib zu finden sein, oder eher umgekehrt
finden Sie hier große Teile der Dokumentation wieder.
Zumindest dieser erste Teil des Artikels ist nahezu völlig losgelöst
von dem Produkt "genießbar", und auch der zweite Teil soll viel eher
einen Programmierkurs als Werbung für das Produkt darstellen.
Inhalt:
Eine kleine EinführungDie GrundlagenBeschreibung informationsverarbeitender SystemeVon der Variablen zum ObjektDie Idee des objektorientierten ProgrammierensEin erstes Beispiel zur ObjektorientierungObjekttypen in informationellen SystemenDas Objekt und der Objekttyp im Sinne des ProgrammierersAusblickEine kleine Einführung