Draconis 1.6x (pro)Der Telnet-Client Das ATOS-Magazin 1/99Telnet ist eine der simpelsten Anwendungen des Internets. Mittels
Telnet wird ein fremder Rechner ferngesteuert, so ähnlich wie mit
einem Terminal-Programm. Auch Telnet ist rein textbasiert, man kann es
beispielsweise benutzen, um mal eben schnell eine E-Mail auf dem
Server zu lesen. Die meisten Anwendungen, die jeder User mit Hilfe von
Telnet machen kann, sind inzwischen auch im WWW verfügbar, so daß
viele Neu-User gar nicht wissen, was Telnet eigentlich ist.
Das Programm ist dementsprechend recht einfach gehalten. Es gibt drei
Menüpunkte: Sitzung, Bearbeiten und Optionen. Das Menü Sitzung bietet
die Möglichkeit, eine Verbindung herstellen und wieder zu trennen
sowie das Programm zu beenden. Beim Herstellen einer Verbindung kann
man den Server manuell eingeben oder aus einer History wählen. Leider
kann man nicht mehrere Sessions gleichzeitig betreiben, was aber
durchaus wünschenswert wäre.
Draconis-Telnet hat leider die unangenehme Eigenschaft, andauernd den
Maus-Pfeil verschwinden zu lassen, sobald ein Menü oder eine (modale)
Dialogbox aufgerufen wird. Der Bug wirkt sich auch auf andere Pro-
gramme aus, die parallel laufen.
Im Menü Bearbeiten kann man den gesamten Text des Session-Fensters
markieren, was natürlich auch auszugsweise mit der Maus geht. Dabei
wird der Block von links oben nach rechts unten aufgezogen. Der Block
kann kopiert und anschließend wieder eingefügt werden, sehr praktisch
z.B. für einen Editor, der gerade auf dem Server läuft. Leider hat das
bei den Tests nicht funktioniert, es schmierte immer der Dialer ab,
das Telnet-Programm mußte per Taskmanager rausgeworfen werden. Weiter-
hin werden keine Shortcuts für die Blockoperationen angeboten.
Wie in jedem vernünftigen Programm kann man noch einige Optionen ein-
stellen. Hier sticht besonders der Punkt Tastatur-Emulation hervor, wo
man einstellen kann, ob ASCII-Zeichen gesendet werden oder der Server
direkt die Scancodes der Tastatur verwendet. Letzteres funktionierte
leider nicht mit dem Server der Uni-Hamburg.
Einmalig ist wohl die Möglichkeit, die Farben einzustellen, die im
Fenster verwendet werden. Man kann sowohl die Farbe für Hintergrund
und Text als auch die Farben für invertierten Hintergrund und Text
einstellen. Damit wird Telnet richtig bunt :-)
Insgesamt ist der Telnet-Client brauchbar und unproblematisch, wenn
man auf die neue Option Scancode und die Blockoperationen verzichtet.
Der E-Mail-Client "Marathon"