MagiC PC 6.1Weitere Einstellungen Das ATOS-Magazin 1/99SystemparameterWie schon weiter oben erwähnt, bietet MPC die Möglichkeit, das Win-
dows-Klemmbrett mit einzubinden. Konkret sieht das dann so aus, daß
bei ^C bzw. ^X die Daten in das GEM- und das Windows-Klemmbrett ge-
schrieben werden. Außerdem überwacht MPC ständig die Windows-Zwischen-
ablage und übernimmt jede Änderung darin sofort in das GEM-Clipboard.
Für den Anwender ist das dann so, als ob es nur ein Klemmbrett für
beide Systeme gäbe. Bei mir funktioniert das jedoch leider nur mit
Texten (hierbei werden sogar Sonderzeichen umgewandelt!); Grafiken
konnte ich entgegen der Behauptung im Hand"heft" nicht zwischen den
beiden Systemen austauschen.
Erwähnen sollte ich noch die Refresh-Rate; diese bezeichnet die
Frequenz, mit der der MPC-Bildschirm aktualisiert wird und hat nichts
mit der Bildwiederholfrequenz des Monitors zu tun! Dabei werden mit
höheren Werten Bewegungen (z.B. des Mauszeigers) auf dem Bildschirm
flüssiger, MagiC wird jedoch insgesamt gebremst. Auf einem schnellen
Pentium-Rechner kann man jedoch ohne weiteres einen Wert von 50
Bildern pro Sekunde eintragen. Bei Verwendung von NVDI-PC bzw. NVDI 5
ist die Refresh-Rate allerdings unerheblich, der Rechner wird nicht
mehr ausgebremst.
Serielle SchnittstelleHier muß man angeben, auf welchen seriellen Anschluß die von MPC
emulierte Modem1-Schnittstelle abgebildet werden soll. Außerdem kann
man die Emulation der Seriellen insgesamt ein- bzw. ausschalten - was
durchaus Sinn macht, da Windows nicht mehr darauf zugreifen kann, wenn
sie in MPC aktiviert ist.
Priorität und CompilerUnter Priorität kann man festlegen, wieviel Rechenleistung MPC bean-
spruchen darf, wobei fünf Stufen von "sehr niedrig" bis "sehr hoch"
angeboten werden. Für MPC selber ist es allerdings ziemlich egal, was
man hier einstellt - ich konnte keine wesentlichen Geschwindigkeitsun-
terschiede feststellen. Für Windows sieht die Sache dagegen ganz
anders aus: Die Rechenleistung parallel zu MPC laufender Windows-An-
wendungen und auch die Arbeitsgeschwindigkeit in Windows selber hängt
in erheblichem Maße davon ab, mit welcher Priorität MPC gestartet
wurde - bei "sehr hoch" ist unter Windows eigentlich kein vernünftiges
Arbeiten mehr möglich (jedenfalls auf meinem Rechner).
Eine Neuheit in der Version 6.1 ist der sogenannte Compiler, der MagiC
PC gegenüber der Vorversion deutlich schneller machen soll. Compiler
bedeutet dabei, daß MPC jetzt nicht mehr jede einzelne Instruktion in
"Intel-Code" übersetzt, sondern eine Art Cache anlegt, aus dem wieder-
holte Programmbefehle ausgelesen werden können, wodurch für diese das
erneute Übersetzen entfällt. Laut ASH soll dadurch eine Beschleunigung
um den Faktor 2-3 erreicht werden. Ich habe das nun nicht in großem
Stil getestet; mein persönlicher Eindruck ist der, daß diese Beschleu-
nigung bei vielen Programmen kaum zu bemerken ist, was aber ganz ein-
fach daran liegt, daß sie ohnehin schon so schnell sind. Erst bei
rechenintensiven Vorgängen wird der Unterschied deutlich, und hier
zeigt sich, daß ASH tatsächlich nicht übertrieben hat. Das Laden einer
600 KB großen BMP-Grafik in GrafTool dauerte bei mir ohne Compiler
sechs, mit Compiler dagegen nur drei Sekunden. Noch krasser fällt der
Geschwindigkeitsgewinn bei Berechnungen aus: Für das Umrechnen besag-
ter Grafik von TrueColor nach 16 Farben benötigte GrafTool ohne fünf
und mit Compiler nur zwei Sekunden.
Leider ist es auch der Compiler, der einige Probleme macht - doch dazu
im nächsten Kapitel mehr ...
MausTausch