Topic : ATOS-Magazin Juni/Juli 1997
Author : Das ATOS-Team
Version : 3/97 (2.6.1997)
Subject : ATOS Diskettenmagazine
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View Ref-FileGEM-IMG Das ATOS-Magazin 3/97Das ist unser Format. Also nicht Olafs und meines, sondern des Atari-
aners Hausformat. 1984 entwickelte Digital Research das GEM-System und
für die Speicherung von Bitmapdateien das IMG-Format. Obwohl es GEM
für PC als auch eingebaut für STs gibt/gab, liegen Daten in einem IMG
immer im Motorolaformat vor (im Gegensatz zum GEM-Metafile, welches
immer im Intelformat speichert) - Glück gehabt.
Es gibt sogar einen VDI-Befehl, der Grafiken im IMG-Format auf einen
Drucker ausgibt. Trotzdem hat es einige Zeit gedauert, bevor sich z.B.
Wordplus dieses Formats bedient hat, um Grafiken mit anderen Pro-
grammen auszutauschen. Heute ist es, auch wenn von vielen totgesagt,
tagtäglich öfter im Einsatz, als Sie vielleicht denken. Denn alle
Bilder, die über das GEM-Clipboard ausgetauscht werden (SCRAP.IMG)
liegen in diesem Format vor!
Das originale IMG-Format von DR ist an sich recht einfach; was es
etwas schwierig zu lesen macht, ist die Kompression. Die im zeilenwei-
se interleavten Bitmapformat vorliegenden Bilddaten können nämlich auf
viererlei Arten komprimiert sein.
Die erste mit Namen Bit String entspricht dem Literal Run aus anderen
Formaten, unkomprimiert also. Der Pattern Run entspricht dem Com-
pressed Run (aus der RLE), ist aber um die Tatsache erweitert, daß
nicht nur gleiche Bytes zusammengefaßt werden können, sondern ganze
Gruppen von ein bis acht Bytes, Muster also.
Der Solid Run dann macht die außerordentlich gute Kompressionsrate bei
monochromen Bildern aus. Mit ihm können nämlich bis zu 127 schwarze,
bzw. weiße Pixel in nur ein Byte zusammengefaßt werden. Er ist aller-
dings auch der Grund, weshalb die Kompressionsrate des Formats denen
anderer RLEs etwas hinterherhinkt, wenn die Bilder nicht einfach nur
schwarzweiß sind. Um die beiden ersten nämlich vom Solid Run zu
unterscheiden, müssen die vor jeden Run noch ein Kennungsbyte stellen.
Und das vergrößert das File wieder etwas. Und noch eine weitere
Besonderheit, die sich allerdings fast nie ausspielen läßt, weist das
IMG-Format auf. Nämlich eine Art vertikalen RLE, den Vertical Replica-
tion Count. Mit ihm können Folgen gleicher Zeilen zusammgefaßt werden.
Der Header selbst weist nur die Kopflänge in Words, die Anzahl Planes
im Bild, die Größe und Angaben zur Pixelgeometrie auf.
1990 haben sich dann die Gebrüder Geiß in ihrem Buch Vom Anfänger zum
GEM-Profi daran gemacht, das ursprüngliche GEM-IMG zu erweitern und
haben im den Namen XIMG für eXtended IMG gegeben.
Ihnen ging es um die Lösung des Problems, daß man bei einem IMG nie
wußte, wie die Farbeinstellungen waren, als das Bild erzeugt wurde.
Wie es sich für Palettenformate nämlich gehörte, waren in den Bildda-
ten nämlich nur Palettenindizes angegeben. Allerdings in diesem Fall
keine Indizes zu einer mitgelieferten Palette, sondern VDI-Indizes.
Diese VDI-Indizes zeigen nach einer kleinen Umrechnung auf Farben in
der momentan beim Laden aktiven Systempalette und die kann ganz ent-
scheidend von der beim Speichern aktiven abweichen.
Also gingen die Geißens daher und definierten, daß im XIMG eine Farb-
palette mit abgespeichert werden kann. Gekennzeichnet wird das Format
mittels den vier Buchstaben XIMG im Header. Die Palette liegt dabei im
VDI-Format, also mit Promillewerten, vor. Auch sind vier verschiedene
Farbsysteme für die Palette möglich, nämlich RGB, CMY, HLS und sogar
Pantone - allerdings sind mir noch keine anderen als RGB
untergekommen.
Noch ein Wort zu GEM-Images in Truecolor. An dieses Format haben sich
nämlich parallel zwei Programmierer gemacht und so existieren leider
zwei verschiedene, zueinander inkompatible (und leider für ein Pro-
gramm auch nicht unterscheidbare) TC-IMGs. Das eine stammt vom Pro-
gramm PixArt und ist vom Format her kompatibel zu den niedrigeren
Farbtiefen, d.h. die 3 Bytes der Bilddaten sind auf 24 Planes ver-
teilt. Das ist zwar konsequent, für ein TC-Format aber recht umständ-
lich zu handlen.
Das wird sich auch Dieter Fiebelkorn gedacht haben und läßt sein Pro-
gramm GEM-View TrueColor-IMGs pixelpacked abspeichern.
Spectrum 512 - Buntibunti...