Topic : Chips 'n Chips Author : Michael Ruge Version : chips_x.hyp (01/05/2001) Subject : Dokumentation/Hardware Nodes : 1505 Index Size : 35662 HCP-Version : 3 Compiled on : Atari @charset : atarist @lang : @default : @help : @options : -i -s +zz -t4 @width : 75 View Ref-File ATM - Asynchronous Transfer Mode Der Asynchronous Transfer Mode basiert auf einer Zell-orientierten Übermittlungstechnik. Die erforderlichen Übertragungskapazitäten kann jeder Teilnehmer individuell bestimmen. Ein ATM-Cell-Strom kann theo- retisch mehr als 200 Millionen verschiedene Verbindungen enthalten. Die Daten in diesen Kanälen werden mittels sogenannter Zellen über- tragen. Die 53 Byte langen Zellen bestehen aus einem 5 Byte langen Kopf mit Verwaltungsinformation und einem 48 Byte langen Feld zum Transport von Nutzinformation. Die Zellen einer Verbindung werden unregelmäβig (asynchron) in den ATM-Strom eingefügt. Der Übertragungsstandard ATM ermöglicht es, alle Arten von Informa- tionen (Daten/Texte, Bild, Ton und Video) nebeneinander auf allen Arten von Kabeln (Ausnahme: einfache Telefonleitungen) und Funk- strecken von hausinternen Computernetz bis zur weltumspannenden Telekummunikation durchgängig zu transportieren. ATM hilft, Hochge- schwindigskeitsnetze besser auszulasten und schafft die voraussetzun- gen für vernetzte Multimedia-Anwendungen. Die im Standard festgelegte Übertragungsgeschwindigkeit beträgt für Glasfasern/Multimode 155,52 Mbit/s und bei Kupferkabel der Kategorie 5 für 100 Mbit/s. Auf einem Netz mit einer Ausstattung sind unterschiedliche Übertra- gungsgeschwindigkeiten möglich. In der heutigen synchronen Welt ist für jedes Tempo (Bandbreite, gemessen in Bit pro Sekunde) ein eigenes Netz mit speziellen Anschlüssen, Endgeräten und Umsetzern nötig: Telefonate (und Faxe) gehen - leitungsvermittelt - über das normale Fernsprechnetz der Deutschen Telekom (oder auch nicht :-) ), für Videokonferenzen müssen spezielle Leitungen geschaltet werden. Sprach- und Videosignale brauchen nämlich während der Übertragung ständig freie Bahn, weil Ton und Bild sich verändern, wenn sie un- terwegs gebremst werden. In Computernetzen kommt es dagegen darauf an, die Daten absolut zu- verlässig beim Empfänger abzuliefern und den typischen Stoβverkehr (Burst) zu bewältigen. Deshalb werden hier einzelne, unterschiedlich groβe Datenpakete übermittelt - ob im hausinternen lokalen Netzwerk (LAN) oder aber über den Datex-P-Dienst der Telekom. ATM vereinigt die Vorteile der leitungs- und der paketvermittelten Techniken - dank einer ebenso simplen wie genialen Grundidee: Alle Arten von Informationen - ob Daten, Ton oder Bilder - werden in kompakte digitale Normcontainer (Zellen) geladen, die jeweils 48 Byte Inhalt fassen. Jede Zelle hat auβerdem einen Kopf von fünf Byte, um Absender, Empfänger und Art des Inhalts identifizieren zu können. So lassen sich in bunter Folge Daten und Dokumente, Audio- und Video- signale über dieselbe Schnelltrasse schicken. Für verzögerungsem- pfindliche und daher vorfahrtberechtigte Dienste - wie zum Beispiel Videokonferenzen - werden einfach Kolonnen von mehreren Containern gebildet und durchgeschleust. Erdacht wurde ATM für die integrierten Glasfaser-Breitbandnetze (B-ISDN), die Telefongesellschaften der führenden Industrienationen planten. Der weltweit erste ATM-Versuch fand 1989 im Berliner DeTe- Berkom-Projekt der Deutschen Bundespost Telekom statt. Kapitel ATM - Asynchronous Transfer Mode, Seite 1